§ 82. Der 30 jährige Krieg 1618—1648. 11Z
an dem Heldenmut ihrer Bürger, die von Dänemark und Schweden her
unterstützt wurden- nach starken Verlusten mutzte lvallenstein abziehen.
Er schloß nun mit Dänemark den frieden zu Lübeck 1629, nach u5^ee&
welchem Christian seine Länder behielt, aber der Teilnahme an den deutschen
Angelegenheiten entsagte. Unbehindert forderte jetzt der Kaiser von den
besiegten Protestanten durch das Nestitutionsedikt 1629 die Rückgabe
aller seit dem passauer vertrage (1552) eingezogenen Kirchengüter, ver- 1029
mittelst seiner Truppen suchte er die Durchführung des Edikts zu erzwingen;
doch entfernte er auf verlangen der Fürsten den wegen seiner Gewalttätig-
keit und seines Stolzes allgemein verhaßten lvallenstein vom (Dber = s
bef ehl 1630. Der Herzog vernahm mit stolzer Ruhe seine Entlassung und
lebte fortan in königlicher Pracht auf seinen böhmischen Gütern. /
3. Der schwedische Krieg 1630—1635. Den hartvedrängten Sd,™®^er
Protestanten kam Rettung durch den Schwedenkönig Gustav HdoIf.
Gustav Adolf mar 36 Jahre alt, von hohem, starkem Wuchs und Gustav
ritterlicher Haltung; er liebte die Wissenschaften, war ein frommer Protestant °
und ein tatkräftiger Fürst. £r trat in den Kampf ein, weil er durch das
siegreiche Vordringen des Katholizismus und der habsburgischen Macht
die Religion und Politik seines eigenen Landes bedroht fühlte.
Gustav Rdolf landete 1630 mit 13000 trefflich geschulten schwedischen
Kriegern in Pommern, vertrieb die Kaiserlichen und rückte in die Mark eut
Brandenburg ein. Unterhandlungen mit den mißtrauischen Kurfürsten
von Brandenburg und Sachsen hielten ihn auf. Er konnte deshalb die
Eroberung Magdeburgs durch Tillt) 1631 nicht hindern; die unglück- Eroberung
liehe Stadt ging in Flammen auf. Doch gewann Gustav Rdolf bald darauf ma91b6eg1ur9S
in derSchlachtbeiLeipzig 1631 einen entscheidenden Sieg über Tillt). flacht
Run zog er ungehindert durch Franken in die Pfalz, während der jetzt mitbeI S319
ihm verbündete Kurfürst von Sachsen Böhmen besetzte. 3m nächsten Früh¬
jahr drang der Schwedenkönig sogar nach Bayern vor; in einem Treffen
am Lech 1632 siegte er nochmals über Tillt), der tödlich verwundet wurde TMy t
und nach wenigen Tagen in Ingolstadt starb. Run zog Gustav Rdolf in
München ein.
Da ernannte der Kaiser den Friedländer unter Gewährung außer- tDaneniteiu
ordentlicher Vollmachten aufs neue zum (Dberfeldherrn. RMIenstein ver- ®en"uasItf'1'
trieb zunächst die Sachsen aus Böhmen und bezog dann wie Gustav Rdolf
ein festes Lager bei Rürttberg. RIs dieser wieder nach Süden zog, „Xerg
fiel wallenstein verheerend in Sachsen ein. Die Schweden eilten ihm nach swt
und schlugen ihn in der Schlacht bei Lützen 1632; doch Gustav Rdolf
verlor im Kampfgetümmel sein Leben. Rber auch die Kaiserlichen hatten
Jlnbrä, tehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. II. 8