Full text: Lehr- und Lesebuch der Geschichte von der Gegenwart bis auf Kaiser Karl den Großen

Friedrich Wilhelm III. 
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Russen gegen Napoleon bei, und ein neuer, glänzender Abschnitt des 
Krieges begann. Bis auf die Niederlage des österreichischen Oberfeld- 
Herrn Schwarzenberg bei Dresden, errangen die Waffen der drei von 
den Verbündeten aufgestellten Heere Sieg auf Sieg, die Nordarmee unter 
dem schwedischen Kronprinzen (Bernadotte) durch die preußischen Generale 
Bülow und Tanentzien bei Großbeeren am 23. August — Berlin 
war gerettet — Hagelsberg und Bennewitz; die schleiche Armee unter 
Blücher mit Gneisenau und Jorck an der Katzbach und bei Warten- 
bürg an der Elbe und die große österreichische Armee durch das mutige 
Eingreifen Friedrich Wilhelms III. und der Preußen unter Kleist bei 
Kulm (Nollendorf); Friedrich Wilhelm III. befand sich nämlich, 
wie auch die Kaiser von Rußland und Österreich bei der großen, von 
Schwarzenberg befehligten Armee. So wurde Napoleon gezwungen, nicht 
nur seine Pläne gegen Berlin, sondern auch seine Stellung bei Dresden 
aufzugeben und sich nach Leipzig zurückzuziehen, und hier auf der weiten 
Ebene nördlich, östlich und südlich der alten Handelsstadt ward in der 
„Völkerschlacht" bei Leipzig, Sonnabend den 16. und Montag den 
18. Oktober 1813, die Befreiung Deutschlands entschieden. Nur preußische 
Festungen blieben noch im Besitz der Franzosen, sonst aber hörte Napoleons 
Herrschaft östlich des Rheines samt dem Rheinbund jetzt auf. Der Im- 
perator selbst entkam leider mit einem Teile seines Heeres nach Frankreich, 
denn er schlug bei Hanau die Bayern und gewann Zeit, neue Streitkräfte 
zu sammeln, weil die Heere der Verbündeten nicht nach einem einheitlichen 
Plane geleitet wurden. 
Auch vermochte man die Folgen der übergroßen Anstrengungen und 
der bedeutenden Verluste in dem durch die langjährige französische Aus- 
saugung verarmten Preußen nicht so rasch zu überwinden, wie es er- 
wünscht gewesen wäre. Erst in den Ruhequartiereu am Rhein wurde 
der gelichtete Bestand an Mannschaften, ihre abgerissene Bekleidung, 
ihre dürftige, verschiedenartige Bewaffnung und ihre unzulängliche Ver- 
pflegung wieder ergänzt und verbessert, und dann rückten die Verbündeten 
im Dezember ohne die Schweden weiter vor. Die Begeisterung der 
Preußen über den Befehl zum Weitermarsch offenbart Arndts „Lied vom 
Feldmarschall". 
Die Franzosen mußten ihre Stellung am Rhein aufgeben. Bülow 
zog zur Befreiung der Niederlande, Blücher erzwang den Übergang über 
den deutschen Strom von Koblenz bis Mannheim, er selbst bei Caub, 
Neujahr 1814; die große Armee marschierte über Schaffhansen und 
Basel nach der Ebene von Langres, und auf französischem Boden wurde 
nun der Waffentanz weiter geführt. Dank dem ungestümen Thaten-
	        
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