armige Halbinsel Chalkidike mit dem Vorgebirge Athos) und Thrazien
(Hellefpont, Propontis und Bosporus).
Die Lage Griechenlands zwischen Kleinasien, Ägypten und Italien
und sein Reichtum an sicheren Buchten und Inseln lockten zur Schiffahrt
und zum Handel. Die Landschaften waren meist Weideland, nur zum
kleineren Teil zu Acker- und Weinbau geeignet. Berühmt war der. Wein
von Naxos und Chios; in Attika gewann man Silber, in Thrazien Gold,
auf Paros Marmor. — Die Abgeschlossenheit der einzelnen Landschaften
begünstigte die Bildung vieler kleiner, ganz für sich lebender Völkerschaften.
I. Anfang und Entwicklung der griechischen Staaten.
h Heldenzeit. Die ältesten Bewohner von Griechenland bauten
zu ihrem Schutze gewaltige Mauern aus vieleckigen Steinen; in Tirt)ns
und Mykenä finden sich noch Reste dieser „kyklopischen Bauten". In
geschichtlicher Zeit finden wir im Lande die Hellenen, welche in vier
Stämme zerfielen: Äolier, Doner, Jonier und Achäer. Sie trieben neben
Ackerbau und Viehzucht Jagd und Krieg und frühe schon die Schiffahrt.
Ihre Religion, eine Naturreligion, zeigt unter allen heidnischen die
großartigste Götterwelt. Auf dem Olymp thronen die zwölf oberen Götter:
der Göttervater Zeus (Juppiter) schleudert den Blitz, gibt den Königen
das Scepter und beschützt die Fremdlinge. Seme stolze Gemahlin Her et
(Juno) beschirmt die Ehe, Hestia (Vesta) das Familienleben. Als Er-
finderin des Ackerbaus gilt Demeter (Ceres), als Pflegerin jeder Kunst-
fertigfeit die heldenhafte Pallas Athene (Minerva), als Gott des Feuers
und der Schmiedekunst Hephästos (Vulkan), als Beschützer des Handels
der Götterbote Hermes (Merkur). Ares (Mars) ist der Schlachtengott,
seine Gemahlin Aphrodite (Venus) die Göttin der Schönheit. Apollo,
der Gott des Sonnenlichts, hat die Gabe der Weissagung und der Dicht-
fünft, seine Schwester Artemis (Diana), die Göttin des Mondes, schweift
als Jägerin durch Gebirg und Wald. Zu den oberen Göttern gehört
noch Poseidon (Neptun), der Gott des Meeres, während Hades (Pluto
oder Dis) die Unterwelt beherrscht. — Noch viele andere Gottheiten ver-
ehrten die Griechen: dem Dionysos (Bacchus) verdanken sie den Weinstock;
die Musen, die Göttinnen der Künste und Wissenschaften, sind in Apollos
Gefolge. In den Flüssen, Wäldern und Bergen wohnen die Nymphen. Die
Erinyen (Furien) sind Rachegöttinnen, welche die Frevler verfolgen. —- Den
Göttern wurden prächtige Tempel erbaut und Feldfrüchte und Tiere geopfert.