Das Mittelalter.
Deutsche Geschichte.
I. Die Deutschen bis zum Ende der Wanderungen.
1. Erste Kampfe der Deutschen mit den Kömern. Zum
erstenmal wird der Name der Deutschen in der Geschichte genannt, als
die germanischen Cimbern und Teutonen das römische Reich mit
einem Einfall bedrohten (f. röm. Gesch.). Zu Casars Zeit war die ganze
norddeutsche Tiefebene (von der Weichsel bis zum Niederrhein) von ger-
manischen Stämmen besiedelt und die Sueben begannen auch nach Gallien
hin sich auszubreiten. Casars Sieg über Ariovist machte jedoch den Rhein
zur Grenze zwischen Deutschland und der römischen Provinz Gallien.
Durch Kämpfe und Unterhandlungen hatten Drusus und Tiberius das
Land zwischen Rhein und Weser beinahe schon zur römischen Provinz
gemacht, als das unkluge Vorgehen des Statthalters Varus, welcher den
Deutschen das römische Recht aufdrängte, sie zur Empörung reizte. Der
junge Cheruskerfürst Arm in ms trat an die Spitze eines Bundes, überfiel
die Römer auf dem Marsch durch den unwegsamen Teutoburger Wal^ 9n.Chr.
und vernichtete ihr ganzes Heer. Durch diese entscheidende Niederlage der
Römer wurde ihre Herrschaft in Germanien für immer gebrochen. Germanicus
rettete zwar einige Jahre später die römische Waffenehre durch zwei Siege
über Arminius, aber Deutschland war und blieb frei. — Nur im Winkel
Wischen Rhein und Donau (Baden und Württemberg) behaupteten die
Römer das sogenannte Zehntland, welches durch einen Grenzwall gegen
die Einfälle der Deutschen geschützt wurde. Zur Sicherung der Rhein-
und Donaulinie legten sie eine Reihe von festen Punkten an, wie Mainz,
Köln, Trier, Salzburg, Wien. Die römischen Soldaten dieser Standlager
pflanzten später, wie in Ungarn, so auch im Rhein- und Moselthal die
ersten Weinreben an.