— 47
2. Wohnsitze der deutschen Stämme um 375.
1. In Süddeutfchland wohnten die Alemannen im Zehntland, welches
sie erobert hatten, sowie die Burgunder (später bei Worms): f
2. in Mitteldeutschland saßen die Thü ringeLzwischen Harz und Donau;
3. in^-NorddeuMlcuch die Sachsen zwischen Weser und Elbe,
die Friesen an der Nordseeküste, . ■ \M •
V die Franken am untern Rhein,
'^die Langobarden an der unternElb^,
\0 die Vandalen zwischen Elbe und Weichsel.
4. Östlich vom heutigen Deutschland finden wir:
die Westgoten nördlich von der unteren Donau,
die Ostgoten im südlichen Rußland.
Ein Teil der Goten hatte sich schon damals dem Christentum
zugewandt, aber die Lehre des Arms angenommen. Der westgotische
Bischof Ulsila (um 360) übersetzte die Bibel ins Gotische und schuf
damit das älteste Denkmal der deutschen Sprache, das wir besitzen.
Neue Bewegungen und Wanderungen entstanden unter den deutschen
Stämmen, als die Hunnen, ein mongolisches Reitervolk, aus Asien hervor- --375
brachen und die Wolga überschritten. Sie unterwarfen die Ostgoten und
bedrohten die Westgoten.
3. Westgotenzüge. Die Westgoten erbaten sich Aufnahme ins
römische Reich, und Kaiser Valens gestattete ihnen den Übergang über die
Donau. Als aber die römischen Beamten sie ausbeuteten, erhoben sie sich
und schlugen Valens bei Adrianopel, Theodosius schloß Frieden mit den -376
Westgoten, welche nun als Verbündete südlich von der unteren Donau wohnten.
Ihr König-Alarich durchzog plündernd Griechenland und eroberte Rom, 41®
starb aber plötzlich mjlntm'tatien und jtmrde imWL Busenlo begraben.
Unter seinen Nachfolgern eroberten die 3louitanien (südwest¬
liches Gallien) und Spanien und gründeten ein Reich mit der Haupt-
stadt Tolofa. — Nachher siedelten sich Burgunder, aus ihren Sitzen
bei Worms vertriebe^ in Gallien an der mittleren Rhone an
Der Hunnenkönig Attila hatte feine Herrschaft von der Äaa bis
in die Mitte Deutschlands ausgedehnt und machte von seinem Hoflager an
der Theiß aus einen neuen Vorstoß gegen Westes um'das reiche Gallien
zu plündern. Da verbanden sich Römer, Westgoten und ein Teil der
Franken^ und auf den katalaunischen Feldern stürzten die Volker in 451
einer furchtbaren, blutigen Schlacht aufeinander. Die! Kriegskunst des Aetius