Object: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

36 Das Mittelalter. 
9?6-973 291 § 30. Otto der Große 936—973. 
1. Ottos Wahl und Krönung. Auf Heinrich folgte, wie dieser 
gewünscht hatte, sein kraftvoller Sohn Otto. Er war beim Tode des Vaters 
24 Jahre alt, von hoher, gebietender Gestalt und ungewöhnlichen Geistes- 
wähl gaben. In Karls des Großen Pfalz zuAachen wählten ihn die deutschen 
Fürsten einstimmig zum Oberhaupt; sie erhoben ihn aus den Thron und 
leisteten ihm durch Handschlag das versprechen der Treue. Der Erz- 
bischof von Mainz zeigte ihn hierauf dem Volke und vollzog mit dem (Erz- 
bischose von Köln an dem treuen König in der Hofkirche die Salbung und 
Krönung Krönung. Dann folgte das feierliche Krönungsmahl. Die herzöge 
verrichteten die Ehrendienste der (Erzürnter: der Erzkämmerer besorgte 
die DDohnung, der Erztruchseß setzte die Schüsseln auf, der Erzschenk goß 
den IDein ein, der Erzmarschall trug Sorge für den Marstall. 
2. Stärkung der Nönigsmacht und der Reichseinheit. (Dtto 
behandelte die stolzen herzöge wie Reichsbeamte; er strafte sie und wollte 
Kufstände sie nach seinem Ermessen ein- und absetzen. Dies verursachte Aufstände, 
an denen sich auch Ottos ehrgeiziger Bruder Heinrich beteiligte. Doch 
(Dtto schlug die Widerspenstigen nieder; sein Bruder Heinrich bat ihn im 
Dome zu Frankfurt reumütig um Verzeihung und erhielt sie auf Fürbitte 
seiner Mutter Mathilde. (Dtto verwaltete Sachsen und Franken nun selbst 
Herzog- und verlieh die übrigen Herzogtümer an naheverwandte; so gab 
verwand?- er Bayern an Heinrich, der ihm seitdem treu ergeben blieb. Pfalzgrafen 
wahrten den herzögen gegenüber die Rechte des Königs und des Reiches. 
3. Grenzkriege. Die von Heinrich I. begründete Mark Schles¬ 
wig war wieder in die Gewalt der Dänen geraten; (Dtto I. gewann sie 
zurück (Sage vom Gttensund). Die slavische Mark wurde von den 
Markgrafen Hermann Billung und Gero bis an die Oder ausgedehnt. 
Böhmen blieb Iehnspflichtig; auch Polen wurde von Deutschland ab- 
hängig. 
Die Ungarn unternahmen von neuem verheerende Raubzüge nach 
ungam» Süddeutschland; Otto erfocht über sie einen entscheidenden Sieg auf dem 
£echfelde bei Augsburg 955 (Bild 7: Ungarnschlacht). Seitdem 
feibe 955 fürten die Einfälle der Ungarn auf, und an ihrer Grenze wurde die schon 
von Karl dem Großen gegen die Avaren errichtete Ostmark erneuert. 
4. Verbreitung des Christentümer Eifrig wirkte Otto an 
der Nord- und Gstgrenze seines Reiches für die Verbreitung des 
Errichtung Christentumes. 3ur Bekehrung der Dänen errichtete er u. a. das Bis» 
Bistümer tum Schleswig, zur Bekehrung der Slaven die Bistümer Havelberg, 
Brandenburg, Merseburg, Zeitz, Meißen und das Erzbistum
	        
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