Full text: Deutsche Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter (Teil 2)

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einander, bis sie endlich nach dem Tode des Vaters 
(840) zu einer endgültigen Teilung in dem Vertrage 
zu Verdun (843) gelangten. Später kam es noch zu 
weiteren Teilungen, und gegen Ende des Jahrhunderts 
war das ganze fränkische Reich in fünf von einander 
unabhängige Königreiche zerfallen: Ostfranken 
(Deutschland), West franken (Frankreich), H o c h - 
burgund, Niederburgund und Italien. In Ost¬ 
franken herrschte das Geschlecht der Karlinger bis 
zum Jahre 911. Der letzte Herrscher dieses Hauses 
starb noch als Jüngling. Nur mit Mühe hielt der nach 
ihm zum König gewählte Graf Konrad den Zerfall 
des Reiches auf, da die trotzigen Vasallen teils ganz 
vom Reiche sich lossagten, teils dem Könige mächtig 
widerstrebten. Sein Nachfolger auf dem Throne der 
Ostfranken oder Deutschen war der Sachsenherzog 
Heinrich I.; er ist der eigentliche Begründer des 
deutschen Reiches, dessen Geschichte also auch erst 
mit ihm beginnt. 
Anmerkung. Die karlingischen Könige, welche seit dem 
Jahre 843 in Deutschland regierten, sind: Ludwig der Deutsche 
843—876, Karl der Dicke 876—887, Arnulf 887—899, Ludwig 
das Kind 899—911. Konrad I. herrschte 911—918. 
VI. Otto der Grofse (936—973). 
Als Heinrich I. die Regierung übernahm, schien 
es fast, als sollte dem ostfränkischen Reiche dasselbe 
Schicksal widerfahren, welches dem Reiche Karls des 
Grofsen beschieden gewesen war. Die vei schiedenen 
Stämme der Sachsen, Franken, Baiern und A11 e- 
mannen oder Schwaben standen unter eigenen Her¬ 
zogen, und die Länder westlich vom Rhein hatten sich
	        
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