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Welches Pflaster hat keinen Stein? Welcher Schimmel hat keinen Stall?
Welcher Stern hat keinen Schein? Welche Büchf' giebt keinen Knall?
Welches Schiff hat keinen Mast? Welche Glocke giebt keinen Schall?
Welcher Baum hat keinen Ast? Welcher Acker trägt kein Getreid'?
Welches Faß hat keinen Spund? Welche Jungfer trägt kein
Welches Haus hat keinen Grund? Geschmeid'?
Welcher Mann hat keine Frau? Welcher Mann hat nie ein Kleid?
Welcher Fuchs hat keinen Bau? So, nun packt und knackt gescheit!
Gült.
127. Die Sperlinge unter dem Hute.
Ein ziemlich großer Bauernjunge, Namens Michel, hatte
Spatzen gefangen, und weil er nicht wußte, wohin damit, so that
er sie in seinen Hut und stülpte diesen so auf den Kopf. Man
kann denken, was das für ein Getümmel auf dem Kopfe war.
Nun begegnete ihm ein Fremder, der grüßte ihn freundlich und
sprach ihn an: „Guter Freund, wo geht der Weg hinaus?"
Weil aber der Michel die Spatzen auf dem Kopfe hatte, so dachte
er: „Was geht dich der Fremde an!" ließ den Hut sitzen und
gab gar keine Antwort. Der Fremde sagte zu sich selbst: „Hier
müssen grobe Leute wohnen," und ließ den Michel weiter gehen.
Jetzt begegnete diesem der Amtsvorsteher; den pflegten alle Leute zu
grüßen; der Michel that es aber nicht, einmal, weil er die Spatzen
unter dem Hute hatte, und zweitens, weil er ein Grobian von-
hausaus war. Der Amtsvorsteher aber sagte zu dem Amtsdiener,
welcher hinter ihm herging: „Sieh doch einmal, ob dem Burschen
der Hut angeleimt ist!" Der Amtsdiener ging hin und sprach:
„Höre einmal, Michel, der Herr Amtsvorsteher möchte sehen,
wie dein Hut inwendig aussieht. Flugs zieh ihn ab!" Der
Michel aber zögerte immer noch und wußte nicht, wie er es
machen sollte. Da riß ihm der Amtsdiener den Hut herunter,
und — brr! — flogen die Spatzen heraus, nach allen Ecken
und Enden. Da mußte der Amtsvorsteher lachen, und alle Leute
lachten mit. Der Michel aber hieß von der Stunde an Spatzen¬
michel, und wenn einer seinen Hut oder seine Kappe vor Fremden
nicht abzieht, so sagt man noch heutzutage: „Der hat gewiß
Spatzen unter dem Hute." Càn.
128. Hänschen, zieh das Käppchen ab!
„Hänschen, zieh das Käppchen ab!" sagte allemal des Schnei¬
ders Balzer Witwe zu ihrem kleinen Sohne, wenn ein Fremder
durchs Dorf ging; und Hänschen nahm das Käppchen ab und
gewöhnte sich,^ gegen jedermann, vornehm oder gering, immer
höflich und dienstfertig zu sein.
Die anderen Leute im Dorfe waren aber grob, und die
Jungen waren es wie die Alten; das war nicht löblich.