Full text: Griechische und römische Geschichte (Teil 3)

A. Die Griechen. 
Die Bedeutung der Griechen beruht auf ihren vorbildlichen Leistungen in 
Wissenschaft und Kunst; sie haben durch ihre Begabung die menschliche 
Bildung zu hoher Blüte entwickelt. 
Das Land. 
§ 4. Die Beschaffenheit. Griechenland ist der südliche Teil 
der Balkanhalbinsel. Es ist etwa halb so groß wie das Königreich 
Bayern, über achtmal kleiner als unser deutsches Vaterland. Zahl- 
reiche Buchten dringen tief in das gebirgige Land; besonders 
hafenreich ist die Ostküste. Kein Ort ist mehr als 50 km vom 
Meere entfernt. 
Der kalkhaltige Boden Griechenlands ist bloß zu einem Viertel 
Ackerboden. Nur wenige unbedeutende Flüsse, die im Sommer 
oft ganz versiegen, bewässern ihn. Das Land ist daher nicht sehr 
fruchtbar. Der Getreidebau beschränkt sich auf die. spärlichen 
Ebenen. 
In den Gebirgsgegenden herrscht Viehzucht; Ziegen und 
Schafe weiden auf den dürftig bewachsenen Höhen. Als Lasttiere 
hält man Maultiere und Esel. 
Das Klima ist natürlich viel milder als bei uns. Der Winter 
bringt wenig Kälte; Eis und Schnee sind kaum bekannt. Häufig 
regnet es im Frühjahr, selten zur Sommerzeit. Die Hitze wird 
gemildert durch die Nähe des Meeres. Kräftig gedeihen die Olive 
und der Maulbeerbaum. Köstliche Früchte sind Feigen, Granat- 
äpfel und Kastanien, und an sonnigen Abhängen rankt üppig die 
Rebe empor. Südfrüchte, wie Apfelsinen und Zitronen, sind erst 
gegen Ende des Altertums von Asien aus eingeführt. 
In heiterer Klarheit strahlt der Himmel auf die Mannig- 
faltigkeit der Natur herab, und über Berg und Tal, Land und 
Meer schweift der Blick in die blaue Ferne. 
§ 5. Die Landschaften. Einbuchtungen des Meeres zerlegen 
das Land in drei Teile: Nordgriechenland, Mittel- 
griechenland und die Halbinsel Peloponn6s,d. h. Insel 
des PÄops, eines altgriechischen Helden.
	        
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