Full text: Für die Klassen 7 und 6 (Teil 1)

§ 7. TheseuS. 
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begann er, mit ber Kcule ihre neun Köpfe abzuschlagen. Doch zu seinem 
Schrecken sah er, baß, wenn er einen Kopf abgeschlagen hatte, zwei anbre 
an besten Stelle wuchsen. Daher rief er seinem Freunbe zu, schnell aus 
bem nahen Walbe starke Äste zu holen. Diese mußte er anzünben unb 
bamit bie Wunben ausbrennen, ehe ein Kopf wieber wachsen konnte. So 
gelang es ihm endlich, das Ungeheuer ganz zu töten. 
Viele anbre wilbe Tiere erlegte ber Helb noch und befreite bie 
Menschen von biefen Plagen. Die letzte von allen zwölf Arbeiten war 
aber bie bei weitem schwerste: er sollte ben breiköpfigen Löllenhunb Ker - 3 
berus Iphprihiq mia hp-r llntprwpH herausholen. Dieser bewachte ben 
Eingang zu jenem Reiche, in bem nach bem Glauben ber alten Griechen 
ber Gott Pluto über die Toten herrschte. Auf bunklem Pfabe gelangte 
Herakles hinab unb trat vor den Thron bes Gottes mit ber Bitte, ihm 
ben Hunb zu überlasten. Dieser gestattete es gern, aber nur unter der 
Bebingung, baß jener ihn wieber zurückbrächte. Kühn schritt er auf den 
furchtbaren Hunb, besten Schwanz ein Drache war, los unb umklammerte 
den Hals. Obwohl ber Drache ihm in bie Beine biß, ließ er nicht eher 
los, als bis der Hund zitternd sich an seine Füße schmiegte. So brachte 
er ihn zum Könige Eurystheus und, als dieser das schreckliche Ungeheuer 
genug besehen hatte, in die Unterwelt zurück. 
Damit hotte Herakles oder, wie die Köm^r sagten, Herkules seine 
zwölf Arbeiten ruhmvoll beendet und dabei solche Kraft gezeigt, daß man 
noch heute bei einem starken Manne von herkulischem Körperbau und 
herkulischen Kräften spricht. 
Zeus aber belohnte ihn, wie er es einst verheißen hatte. Unter 
rollendem Donner unb prasselnden Blitzen stieg Heraus in oei. Olympuden 
Wohnsitz der Götter, hinauf, um hier mit ihnen ewige Unsterblichkeit zu genießen. 
§ 7. Thescus. 
In der großen Stadt Athen lebte einst ein mächtiger Körrig, mit 
Namen Ageus. Lange Zeit war er kinderlos und darum tief bekümmert, 
keinen Nachfolger in seinem Reiche zu haben. Endlich bekam er einen 
Sohn, der schon als Jüngling sehr stark war und manche kühne Tat aus¬ 
führte. Theseus — so hieß er — kämpfte mutig gegen alle wilden 
Tiere und bösen Menschen, welche dem armen Volke auf dem Lande 
schadeten. In einem finftern Walde wohnte ein großer Riese, der mit 
seiner schweren eisernen Keule alle Wanderer erschlug; Theseus tötete ihn. 
In einem Sumpfe lebte ein furchtbares Wildschwein, das den Ackern 
viel schadete, der junge Held erlegte es. Einen wilden Räuber, der alle 
Neubauer, Geschichtliches Lehrbuch B. I. 2
	        
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