Full text: Vorschule der Geschichte

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frische Scharen heran, aber von neuem griff sie Aork an und Blücher 
hieb mit der Reiterei so mächtig auf sie ein, daß sie in wilder Flucht 
dem Flusse zueilten. Hier erlagen ihrer viele dem Schwerte der 
Verfolger, viele fanden den Tod in den reißenden Wellen. Von 
Blücher heftig verfolgt, floh Macdonald in größter Unordnung aus 
Schlesien. Auch hier, wie bei Großbeeren, hatten die Kolben das 
meiste gethan, weil der Regen in Strömen herunterfiel. Nach heißer 
Schlacht in der kalten Regennacht, auf durchnäßtem Boden, litten 
auch die Sieger ungemein, aber sie waren frohen Mutes, hatten sie 
doch den verhaßten Feind gänzlich geschlagen. — 
Zwar hatte Napoleon selbst Schwarzenberg bei Dresden besiegt, 
allein ein Teil seiner Armee wurde bei Kulm geschlagen und ge¬ 
fangen genommen. Nochmals versuchte er Berlin zu erobern. Allein 
sein General Ney ward in der blutigen Schlacht bei Dennewitz über¬ 
wunden. Nun drangen die Verbündeten von allen Seiten auf ihn 
ein. Bei Leipzig kam es zur Entscheidung. 
Die Völkerschlacht bei Leipzig. Es war ein furchtbar blutiges 
Ringen, welches im Oktober auf der Leipziger Ebene stattfand. Eine 
Reihe von Schlachten wurde hier geliefert. Im Süden von Leipzig 
bei Wachau eröffnete am 16. Oktober Napoleon den Kampf gegen 
die böhmische Armee; entsetzlich war das Feuer seiner Artillerie, 
verwegen der Angriff seiner Reiterei, schwer der Verlust der Verbün¬ 
deten. Aber ihrer Tapferkeit war es gelungen, daß Napoleon zwar 
Vorteile, aber keinen entscheidenden Sieg errungen hatte. Bei 
Möckern griff Blücher die Franzosen an. Hier kämpfte Jork den 
Entscheidungskampf. Nie hat die Welt größeren Heldenmut ge¬ 
sehen, als den, welchen hier die Preußen zeigten. Scharenweis 
sielen sie unter den feindlichen Geschützen, aber todesmutig stürmten 
die gelichteten Reihen wieder vor. Am Abende gehörte ihnen doch 
das Schlachtfeld. Den 17. Oktober waren beide Parteien so erschöpft, 
daß sie die Waffen ruhen ließen. Napoleon bot vergebens dem Kaiser 
von Östreich den Waffenstillstand an. Am 18. Oktober sollte die 
Entscheidung kommen. In einem großen Kreise umstanden die kampf¬ 
bereiten Heere Leipzig. Wieder wurde den ganzen Tag mit wilder 
Erbitterung gekämpft. Nun griff endlich auch der Kronprinz von 
Schweden in den Kampf ein. Während die Scharen des französischen 
Kaisers immer mehr zusammenschwanden, gingen die Sachsen und
	        
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