Full text: Erzählungen aus den Sagen des klassischen Altertums und aus den deutschen Götter- und Heldensagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte (Teil 1)

Dritter Abschnitt. 
Lebensbilder aus der Vrandenburgisch-Preußischen 
Geschichte. 
I. Die Anfänge unsres Staates bis zum Übergang der Regierung 
an das Kaus Kohenzollern. 
Die Nordmark Sachsen. Das Deutsche Reich erstreckte sich vor 
tausend Jahren nur bis znr Elbe. Jenseits der Elbe wohnten slawische 
Volksstämme. Diese kamen häufig ans Kähnen über die Elbe und machten 
Einfälle in das Deutsche Reich. Am meisten litt darunter das Herzogtum 
Sachsen, das dicht an die Elbe stieß. Schon Karl der Große hatte dort 
Burgen errichten lassen zum Schutze der Sachsen gegen die Slawen. 
Diese waren zum Teil zerfallen. König Heinrich I. ließ sie wiederherstellen 
und ueue errichten. Um diese Burgen entstanden später Städte. Das 
Gebiet an der Ostgrenze des Reiches wurde unter einen besondern 
Grafen gestellt. Dieser wurde Markgraf genannt. Mark bedeutet 
Grenze. Der Markgraf hatte das Gebiet gegen die Slawen zu ver- 
leidigen. Jene Ostmark des Reiches wurde später geteilt. Einer 
dieser Teile wurde die Nordmark genannt, weil sie im Norden des 
Herzogtums Sachsen sich ausbreitete. Die Nordmark lag auf dem linken 
Ufer der Elbe, der Stelle gegenüber, wo die Havel in die Elbe mündet. 
Diese Nordmark ist das Stammland unsres Staates. 
Eroberung von Brandenburg. Heinrich zog auch mit einem Reiter- 
Heere über die Elbe und kämpfte gegen die Slawen. Mitten im Winter 
belagerte und eroberte er ihre Feste Brennabnrg oder Brandenburg. 
Als König Heinrich mit seinem siegreichen Heere über die Elbe 
drang, zogen sich die Slawen in ihre Festung Brennabnrg zurück. Rings 
um die Stadt waren Sümpse und Wassergräben. Heinrichs Heer konnte 
deshalb nicht an die Stadt heranrücken. Da trat frühzeitig starker Frost 
ein, und die Sümpfe uud Wassergräben um Brennabnrg froren zu. 
Heinrichs Heer lagerte nun auf dem Eise uud bestürmte die Feste. Diese 
konnte nicht lange Widerstand leisten und ergab sich dem Sieger. Der 
Stammeshäuptling Tngumir durfte die Regierung seines Landes be- 
halten, mußte sich aber zur Zahlung einer jährlichen Abgabe an König 
Heinrich verpflichten. 
Dahmen, Vorstufe, I. 4
	        
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