Full text: Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts

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\ gegen Syrakus war völlig . mißglückt. Sie sehnten sich deshalb 
nach seiner Rückkehr, und die athenische Flotte wählte ihn zum 
Anführer. Er führte sie von einem Siege zum andern, und nun 
ernannte ihn auch die Volksversammlung in Athen zum Feldherrn 
und widerrief seine Verbannung. 
§ 26. Ende des Alkibiades. — Unter lautem Jubel 
des Volkes kehrte Alkibiades nach Athen zurück; bald sollte er 
jedoch erfahren, wie wankelmütig die Gunst der Menge sei. In 
seiner Abwesenheit verlor sein Unterfeldherr eine Schlacht; da maß 
man ihm die Schuld bei und setzte ihn ab. Er ging freiwillig 
in die Verbannung, zuerst nach Thrazien, dann nach Klein- 
asten zu dem persischen Statthalter Pharnabäzus. Er wollte 
von da an den Hof des Königs von Persien gehen, um diesen 
zu bewegen, daß er den Athenern beistände; aber die Spartaner 
bewogen den Pharnabazns, ihn durch Meuchelmörder töten zu 
lassen. In demselben Jahre (404) erlag auch Athen. Die404 
athenische Flotte war von den Spartanern gänzlich geschlagen 
worden, und das spartanische Heer war dann vor Athen gezogen 
und hatte die Stadt belagert. Durch Hunger wurden die Athener 
gezwungen, sich den Spartanern zu ergeben, und diese zwangen 
sie nun, ihre Mauern einzureißen und setzten dreißig Tyrannen in 
Athen ein. Zwar wurden diese schon nach wenigen Jahren vertrieben, 
aber Athen konnte doch nie seine alte Macht wiedererlangen. 
Epaminondas. 
§ 27. Thebens Befreiung. — Die Spartaner begannen 
jetzt, stolz auf den errungenen Sieg, den sie doch mehr dem Miß- 
geschick Athens, als ihrer eigenen Tüchtigkeit zu danken hatten, über- 
mütig zu werden und die kleineren Staaten in Griechenland zu 
bedrücken. So überfiel 382 im Vorbeimarsch auf einem Zuge nach 382 
Thrazien der spartanische Feldherr Phöbidas hinterlistig die 
Stadt Theben und setzte sich auf der Kadme'a, der alten 
Burg von Theben, fest. Die Spartaner straften ihn zwar zum 
Schein; aber sie ließen die Stadt nicht frei, sondern schalteten darin 
als Herren und vertrieben die patriotisch Gesinnten unter den Bürgern. 
Da thaten sich aber diese unter Führung des edlen Pelopidas in 
Athen zu einer Verschwörung zusammen: sie kamen heimlich nach 
Theben zurück, überfielen bei einem Gelage, als Flötenspielerinnen 
verkleidet, die Gewalthaber und befreiten so 378 ihre Vaterstadt von 378 
der Knechtschaft. Den zur Rache mit einem Heere anrückenden 
Spartanern aber traten sie unter Führung des Epaminondas 
entgegen. 
§ 28. Epaminondas und Pelopidas. — Den Ruhm, 
welchen Theben in dieser Zeit erwarb, verdankt es vor allem dem 
hochherzigen Freundespaar Epaminondas und Pelopidas. 
Jener, vornehm, aber arm, war in allen Künsten des Krieges und 
Friedens wohlgeübt, zugleich geschickter Musiker und Tänzer, gelehrter 
Philosoph und einsichtiger Feldherr. Äußeren Prunk verschmähte er; 
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