Full text: Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen höherer Lehranstalten ([Vorstufe])

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Porsena vor Rom. 
Sohn Sextus aus dem Lager nach einem kleinen Orte bei Rom und 
Lucretia. mißhandelte dort die edle Römerin Lucretia. Sie mochte die ihr angetane 
Schmach nicht überleben und gab sich vor den Augen ihres Gemahls und 
des Brutus den Tod. 
Brutus aber eilte mit dem blutigen Dolche auf das Forum in 
Rom, erzählte, was geschehen, und forderte die wütende Menge auf, den 
König und seine Söhne zu vertreiben. Das geschah. Man verschloß dem 
herbeieilenden Könige die Stadttore und zwang ihn, mit seiner Familie 
in die Verbannung zu gehen. 
Rom wird So hörte Rom im Jahre 510 auf, ein Königreich zu sein. Nun- 
5?0?Ch'r me^r wurden Brutus und der Gemahl der Lucretia als Konsuln an die 
Spitze des Staates gestellt: Rom wurde eine Republik. 
5. 
Porsena vor Rom. 
Der aus Rom vertriebene König Tarquinius ergab sich nicht sogleich 
Porsena. in sein Schicksal. Er eilte vielmehr zu dem mächtigen Könige Porsena, 
der nördlich von Rom über ein großes Reich gebot, und bat ihn um Hilfe. 
Es dauerte nicht lange, so sahen die Römer ein wohlgerüstetes Heer 
gegen ihre Mauern heranziehen. Mutig rückten sie aus zur Feldschlacht. 
Aber Porsena schlug sie, und in wilder Hast flohen die Besiegten über 
die hölzerne Tiberbrücke in die Stadt zurück. Die Feinde folgten auf 
dem Fuße. 
Isocles^ Da gebot ihnen am Brückenkopfe ein mutiger Römer Halt; Horatius 
Cocles hieß der Held. Mit Schwert und Schild hielt er die andrängenden 
Feinde zurück, während hinter ihm die Römer die Brücke abbrachen. 
Krachend stürzte sie in den Tiber. Gleich darauf sprang der Tapfere in 
voller Rüstung in den Fluß und teilte die Wogen mit kräftigen Armen, 
während rings um ihn die feindlichen Pfeile ins Wasser sausten. Am 
andern Ufer begrüßten die Seinen den Retter mit lautem Jubel. 
* 
Porsena entschloß sich zu einer Belagerung Roms. Rings um die 
Stadt standen seine Mannen und ließen niemand hinein und heraus. So 
war es unmöglich, Getreide und Vieh nach Rom zu bringen, und bald 
stellte sich innerhalb der Mauern der Hunger ein. 
Mucius In dieser Not vollbrachte der verwegene römische Jüngling Mucius 
Scavola. ^ j^hne Tat. Verkleidet betrat er das feindliche Lager und schlich sich 
in das Zelt des Königs. Dort saß ein vornehm gekleideter Mann, den 
hielt er für Porsena und stach ihn nieder. Aber er hatte des Königs
	        
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