Full text: Lesebuch für landwirtschaftliche Winterschulen und ländliche Fortbildungsschulen

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I. Deklination der Substantive. 
1. Männliche Substantive (masculina). 
z. ss. 
Starke Deklination. 
SchwacheDeklination 
I. 
II. 
Sing. N. Tag 
Gast 
Has-e 
G. Tag - es 
Gast - es 
Has-en 
D. Tag-e 
Gast - e 
Has - en 
A. Tag 
Gast 
Has-en 
Plur. N. Tag-e 
Gäst - e 
Has-en 
G. Tag-e 
Gast - e 
Has - en 
D. Tag-en 
Gäst - en 
Has - en 
A. Tag-e 
Gast - e 
Has - en 
Das e fällt nach -el, -em, 
-en, -er weg, 
z. B. des Engels, dem 
Engel, die Engel, den Engeln; sonst bleibt es im Plur.: Tage, 
Tagen, kann aber im Gen. und Dat. Sing. wegfallen: des Tages und 
Tags, dem Tage und Tag; endigt das Wort auf s, fj, fch, z, tz, so 
hat es im Gen. Sing. es (in der früheren Zeit oft gar keine Flexion), z. B. 
des Fußes (des Fuß); bei den Bildungen auf - i g, - i ch, - i n g, - l i n g, 
at fällt das e im Sing. meist aus, z. B. des Iünglings, dem Jüng¬ 
ling, die Jünglinge; bei denen auf -en tritt im Dativ Plur. keine 
Flexion an, z. B. den Regen. — Nach der 1. starken Deklination gehen 
nur unumlautende Wörter, und zwar 1) einfache: Arm, Herbst; 2) Bil¬ 
dungen mit -el, -ent, -en, -er Engel, Atem, Regen, Eber; 
3) Bildungen mit-ig, -ich, -Lng, -ling: König, Bottich, Hä¬ 
ring, Jüngling; 4) Bildungen mit-at: Monat, Zierat (§.43); 
5) Bildungen auf -as, -Ls: Atlas, Iltis (§. 44. A. 2); 6) Bildungen 
mit -e: Käse (ist das einzige noch vorhandene Wort); 7) vokalauslautige: 
Tau, Schrei; 8) mit der Vorsilbe ße: Gewinn, Glimpf (mhd. 
Aslinaxk ----- schonende Nachsicht, Angemessenheit). — Nach der 2. starken 
Deklination gehen nur umlautende Wörter, und zwar 1) einfache: Bach, 
Sohn, Fuß, Baum; 2) Bildungen mit -el, -en, -er: Apfel, 
Hafen, Acker; 3) Bildungen auf -tum: Reichtum, Irrtum; 
4) Bildungen mit der Vorsilbe ße: Gesang, Geruch. 
Sinnt. 1. In Nordd. fehlt im Genetiv und Dativ Sing. der starken männl. und 
sächl. Deklination das tonlose e selten, wo es stehen oder fehlen kann, in Südd. 
fehlt es dameist, z. B. des Tages, dem Tage (nordd.), des Tags, dem Tag 
(südd.). 
A n m. 2. Einige Wörter haben im Plur. das neutrale -er: Geist, Leib, Gott, 
Mann, Rand, Wald, Wurm und die Bildungen auf -tum: Irrtum. 
Im Sinn von Dienstmann, Lehensmann hat Mann im Plur. Mannen. Die 
zusammengesetzten Dienst-, Haupt-, Kaufmann u. a. haben im Plur. gewöhn¬ 
lich Leute. Soll Geschlecht oder Würde besonders hervorgehoben werden, so sagt 
man Ehe-, Ehren-, Staatsmänner. Über den Plur. Mann s. §. 208. — 
Brücher, Sträucher, Sträußer sind selten.— Wicht (Bösewicht) und 
Ort schwanken (Örter-----Dörfer, Orte — einzelne Stellen). Die schwachen 
Genetive Plur. Orten, Wegen kommen nur adverbialisch vor (§. 126). — 
Folgende Wörter sollten nach der früheren Sprache im Plur. den Umlaut nicht
	        
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