fullscreen: Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen

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Mit dem Segenswunsche des Herrn (Dominus Yobisoum) verrichtet 
er jetzt das von der allgemeinen Kirche vorgeschriebene Gebet und 
liesst die betreffenden Abschnitte aus der Epistel und dem heiligen 
Evangelium. Zu Anfange des letzteren machen Priester und Volk das 
Zeichen des heiligen Kreuzes: 1) auf die Stirn, um anzudeuten, 
daß fie, so wie man die Stirn frei und offen trägt, auch ihren heiligen 
Glauben frei und offen bekennen und mit dem Verstände immer deut¬ 
licher erkennen lernen wollen; 2) auf den Mund, zum Zeichen, 
daß sie das heilige Evangelium, Jeder in seinem Kreise, den Un¬ 
wissenden verkünden und mit Worten vor aller Welt bekennen und 
vertheidigen wollen; 3) auf die Brust, zur eigenen Erinnerung, 
das heilige Evangelium im Herzen zu lieben, treu zu bewahren, und 
dasselbe zur Richtschnur der inneren Gesinnung und äußeren Hand¬ 
lungsweise dienen zu lassen. Durch Aufstehen der Gemeinde beim 
Beginne des Evangeliums drückt sie die Bereitwilligkeit zum Hören 
und zur Befolgung desselben aus. Unmittelbar hieran schließt sich das 
feierliche Glaubensbekenntniß; der Priester stimmt es an in erhabe¬ 
nem Tone (Credo in umim Deum). Es folgt auf das Evangelium, 
denn die Lehre geht dem Glauben vorher. „Gehet hin und lehret alle 
Völker und taufet sie; wer glaubt und getauft wird, wird selig wer¬ 
den." Der Glaube soll auch öffentlich bekannt werden, „denn mit 
dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde geschieht 
das Bekenntniß zur Seligkeit." (Röm. X. 10.) 
Jetzt folgt die Aufopferung (Offertorium). Der Priester opfert die 
Gaben (Brod und Wein) nach den vorgeschriebenen Gebeten und 
Rubriken dem Allerhöchsten auf, und erinnert hiernach die Gemeinde 
mit zu ihr hingewandtem Angesichte, daß sie mit ihm bete (Orate 
fratres), damit sein und ihr Opfer bei Gott, dein Allmächtigen, wohl¬ 
gefällig aufgenommen werden möge. 
Jesus Christus wirkt nun bald im heiligen Opfer der Messe höchst 
wunder- und liebreich, indem Er in geheimnißvoller Weise auf den 
Altar herabkommt und Sich dem allmächtigen Vater . für das Heil 
der Menschheit, wie einst auf Golgatha, aufopfert. Es ist nöthig, 
daß die gläubige Gemeinde zu diesem bedeutsamen Momente mit 
verdoppelter Andacht Herz und Gemüth zum Himmel erhebt; darum 
des Priesters laut mahnender Aufruf: Erhebet eure Herzen (Sursum 
corda)! worauf die Gemeinde die laute und feierliche Versicherung 
gibt: Wir haben sie zum Herrn erhoben (Habemus ad Dominum). 
3trt Hochgefühle der großen Wohlthat, durch die uns Gott alles ge¬ 
währt, was wir durch Christus bitten, ergießt sich nunmehr des Prie¬ 
sters Herz in einen freudigen Lobgesang; voll gerechten und schuldi¬ 
gen Dankes und Preises dafür ruft er mit allen Engeln und Heili¬ 
gen: Heilig (Sanctus), unaussprechlich heilig ist der Herr, unser 
Gott, der Herr der Heerscharen! Hosanna dem Allerhöchsten! 
Entzückt von der Huld und Liebe Gottes zu allen Menschen, fleht
	        
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