54 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands.
Großstädte haben sich in der Rheinebene entwickelt (Frankfurt. Straßburg,
Mannheim). Neben diesen finden sich zahlreiche große Mittelstädte, z. B.
Mülhausen, Kolmar, Schlettstadt, Hagenau, Ludwigshafen, Landau, Kaisers-
lautern, Speier. Worms, Mainz, Freiburg. Lahr. Baden, Rastatt. Karlsruhe,
Pforzheim, Heidelberg. Darmstadt. Wiesbaden. Hanau. Offenbach. Solch
eine reiche Besiedelung hat die oberdeutsche Hochebene nicht auszuweisen, und
auch unser Thüringer Land besitzt nicht soviel volkreiche Städte wie die
oberrheinische Tiefebene.
2. Die Rheinebene ist eilte schöne Landschaft.
f) Reich ist endlich die Rheinebene an natürlichen und
künstlichen Verkehrsstraßen. Da finden wir zunächst viele schiffbare
Flüsse. Außer dem Rhein sind auch Jll, Neckar und Main schiffbar. (Wie
steht's in Thüringen? Wie auf der oberdeutschen Hochebene?) Auch an
künstlichen Wasserstraßen fehlt es nicht. Wir haben den Rhein- Rhone- und
den Rhein - Marne-Kanal kennen gelernt. Wert dieser Wasserstraßen! —
Die Natur hat viele Ausgänge aus der Ebene geschaffen: die Pforten in
der Umwalluug (burgundische Pforte, Zaberner Stiege, Senke von Kaisers-
läutern, Pforzheimer Senke :c.). Dazu kommen noch die zahlreichen Kunst-
straßeu und Eisenbahnen, die wie ein dichtes Netz die Landschaft überziehen.
(Zusammenfassung dieser Sätze als System.)
a) Schön sind die mannigfaltig geformten Bergzüge au deu Thal¬
rändern. Die Vorberge des Wasgen- und Schwarzwaldes; die Hügelland-
schaften der Pfalz nnd des Neckarberglandes; die Abhänge des Odenwaldes.
Warum schön? (Bergformen: Wechsel; Abhänge reich bepflanzt; Kuppen mit
Ruinen, Kapellen und Bnrgen geziert.)
b) Schön sind die tiefeinschneidenden Thäler mit ihren lieblichen Ort-
schaften, fruchtreicheu Gefilden und herrlichen Waldbeständen. (Murgtbal,
Thal von Baden-Baden, Neckarthal bei Heidelberg !e.)
c) Schön ist die gartengleiche Ebene mit ihren mannigfachen Ab-
wechselnngen. (Schilderung!)
d) Schön sind endlich die zahlreichen Städte mit ihren geschichtlichen
Banten. (Straßbnrg mit seinem Münster und den Festungswerken, Worms
mit dem Lnther-Denkmal, Speier mit dem Dom, Mainz mit seinen Festnngs-
werken, Karlsruhe mit dem fächerartigen Straßennetz, Heidelberg mit seiner
Schloßruine, Darmstadt mit seinem Schloß, Frankfurt a. M. mit dem Römer.)
So sehen wir: Reich ist die Nheiuebene an Naturschönheiten und Kunst-
denkmäleru.
3. Worin ist dieser Reichtnm der Rheinebene begründet?
a) Die große Frnchtbarkeit und der Reichtum an Bodeuerzeugnissen
haben ihren Grund zunächst in dem milden Klima der Rheinebene. Solches
mildes Klima hat weder die oberdeutsche Hochebene, noch das Thüringer
Land aufzuweisen. Das ist zunächst begründet in der Lage dieser Land-
schaften. Inwiefern? Zum audern wird das milde Klima der oberrheinischen
Tiefebene bedingt durch den natürlichen Schutz, den die Landschaft in ihrer
J) Bei den Städten ist natürlich die Lage mit anzugeben.