Full text: Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten

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hatte, glaubte nicht nachgeben zu können, ohne selbst in Gefahr zu 
geraten. Er überschritt nach einigem Zögern mit den Worten: „Der 
Würfel ist gefallen!" den Rubico, den Grenzfluß seiner Provinz 
Gallia eisalpiua und Italiens, und eröffnete den Bürgerkrieg. 
1) Kampf mit Pompejns. Während Pompejus, der nicht ge- 
rüstet war, nach Griechenland hinüberging, eroberte Cäsar ohne 
Mühe Italien und brachte dann in Spanien das Heer des 
Pompejns zur Ergebung. Hieraus folgte er dem Pompejns, der in- 
dessen in Epirns ein starkes Heer gesammelt hatte. Die Überfahrt 
über das Adriatische Meer war gegenüber der überlegenen Flotte des 
Pompejus schwer auszuführen, und drüben hätte er einem klugen 
Gegner unterliegen müssen. Aber Pompejus wußte seine Überlegen- 
48. heit nicht zu benützen. Cäsar besiegte ihn bei Pharsalus in Thessalien 
vollständig (48). Pompejus floh nach Ägypten, wurde aber bei der 
Landung auf Befehl der Vormünder des Königs ermordet. 2) Der 
alexandrinische Krieg und der gegen Pharnaees. In 
Ägypten schlichtete Cäsar den Thronstreit zwischen dem jungen 
Könige und seiner Schwester Kleopatra, geriet aber durch einen 
Aufstand der Ägypter in die größte Gefahr. Fünf Monate mußte 
er sich in Alexandrien verteidigen, bis die Ankunft von Hilfstruppen 
es ihm möglich machte, die Erhebung niederzuschlagen. Hierauf be- ■ 
siegte er den Pharnaees, den Sohn des Mithridates, der unter 
den letzten Unruhen fast das ganze Reich seines Vaters wieder 
erobert hatte, durch die Schlacht bei Zela, von der er den kurzen 
Bericht erstattete: „Ich kam, sah, siegte" („Veni, vidi, vici")j^ 
3) Krieg gegen die Pompejaner in Afrika und Spanien. 
Die Anhänger des Pompejus hatten indes ein starkes Heer in 
Afrika zusammengebracht, das aber Cäsar in der Mutigen Schlacht 
bei Thapfns (46) vernichtete. Fast alle Führer der feindlichen 
Partei fanden dabei den Tod. Der jüngere Cato, ein Mann von 
altrömischem Republikanersinn, wollte die Freiheit nicht überleben 
und stieß sich in Utika das Schwert in die Brust. Der Rest der 
Pompejaner, der sich in Spanien unter den beiden Söhnen des 
Pompejus sammelte, wurde in der Schlacht bei Munda besiegt (45). 
d. Cäsar als Alleinherrscher und sein Tod. Schon in den 
letzten Jahren war Cäsar in Wahrheit Alleinherrscher. Er war zum 
Diktator und Volkstribun auf Lebenszeit, daneben zum Konsul, 
Zensor usw. ernannt worden. Den Titel Imperator, den siegreiche 
Feldherrn bis zum Tag des Triumphes führten, erhielt er für immer. 
Göttliche Ehren wurden ihm erwiesen, seine Bildsäule wurde neben 
der der Könige oder gar im Tempel (mit der Inschrift: „Dem uu- 
besiegten Gotte!") aufgestellt. Ein Monat (Juli) bekam seinen Namen, 
er durfte immer den Lorbeerkranz tragen, Münzen mit seinem Bilde 
schlagen, auf goldenem Stuhle sitzen und dergl. Er benützte seine 
Gewalt, um den zerrütteten Staat aufs neue zu ordnen, suchte die
	        
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