Geschichte der Römer.
völkerung, 50 000 Menschen, die nachher in die Sklaverei abgeführt wurden.
Auch der feindliche Feldherr Hasdrubal warf sich, einen Ölzweig in der
Hand, -L-cipio zu Füßen. Nur die römischen Überläufer ergaben sich nicht;
mit ihnen fand die Gattin Hasdrubals, ihren Gemahl als Feigling ver¬
fluchend, in den Flammen des die Burg krönenden Tempels den Untergang.
^Karthagos Karthago brannte völlig nieder, über die Stätte wurde der Pflug
146. gezogen, zum Zeichen, daß sie nie wieder bewohnt werden sollte. Das Gebiet
von Karthago wurde unter dem Namen Afrika zur Provinz gemacht
-rrcipio erhielt wie sein Adoptivgroßvater den Namen Afrikanus.
Tie spanischen Kriege.
§ 90. Während die Römer der Macht Karthagos ein Ende bereiteten
nnd sich zu Beherrschern des Orients machten, hatten sie zugleich lange und
sich immer wieder erneuernde Kriege mit den spanischen Bergvölkern zu
führen, die ihre Freiheit, wie einst gegen die Karthager, so nunmehr gegen
die neuen Bedräuger tapfer und zähe verteidigten. Besonders der Stamm
der L u s i t a n i e r, die im heutigen Portugal wohnten, zeichnete sich durch
den Widerstand aus, den er den Römern leistete; er hatte einen hervor-
Viriathus. ragenden Mann an seiner Spitze, Viriathus, der bisher als Hirt das
Vieh geweidet hatte und jetzt als Freischarenhauptmann und Heerführer
durch einen geschickt geführten kleinen Krieg, durch Überfälle und Streifzüge
den Feinden sehr viel Abbruch tat. Endlich ermordeten ihn Verräter, die
sich in seiner nächsten Umgebung fanden, und nun wurden die Lufitanier,
ihres Häuptlings beraubt, unterworfen.
Numaillia. Noch länger und hartnäckiger war der Widerstand, den die Einwohner
der am oberen Duero in wilder Gebirgsgegend aus der Höhe gelegenen
i^tadt Numantia den Römern leisteten. Jahrelang trotzte ihnen die
Festung, und erst als Seipio Ämilianus gegen sie gesandt wurde,
133. erlag sie nach verzweifelten: Kampfe im Jahre 133. Sie wurde zerstört
und den: Erdboden gleich gemacht. Scipio aber fügte seinem Namen den
Beinamen Numantinus bei.
Z. Das Zeitalter der Auflösung der Republik.
133—31.
1. Die Zeit der Gracchen.
Tie römischen Zustünde.
Welthe^rr- § 91. Die römische Weltherrschaft. Die Römer waren nunmehr die
schaft. Beherrscher der Mittelmeerländer geworden. Ihre Provinzen lagen in
drei Erdteilen. Die älteste war Sizilien; darauf waren Sardinien