Full text: Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten

Dritter Teil. 
Die neue Zeit. 
A. Das Zeitalter der Reformntioit. 
I Luther und die deutsche Deformation. 
1. Luthers Leben bis 1517. Der Mann, mit dessen Auf¬ 
treten die neue.Zeit beginnt, ist Martin Luther, geb. 10. Nov. 
1483 in Eisleben als der Sohn eines ehrenhaften Bergmannes 
aus thüringischem Bauerngeschlechte. Er besuchte die Schulen in 
Magdeburg (1497) und Eisenach (1498) und wurde 1501 aus die 
Universität Ersurt geschickt. Um seiner Seligkeit gewiß zu werden, 
ging er, erschüttert durch den gewaltsamen Tod eines Freundes, 
ein furchtbares Gewitter und andere schreckhafte Vorfälle 1505 ins 
Kloster, wo ihn in feinen inneren Kämpfen namentlich Johann von 
Staupitz aufrichtete und er endlich lernte, daß wir vor Gott gerecht 
werden nicht durch die Werke, sondern durch den Glauben an 
Gottes Gnade in Christo. 1508 wurde er an die neue Universität 
Wittenberg berufen, wo er zuerst Philosophie und dann Theologie 
lehrte und auch zu predigen anfieng. Wahrscheinlich im Jahre 1511 
reiste er nach Rom, ohne durch den Einblick ins Verderben der 
katholischen Kirche an ihr irre zu werden. 
2. Anfang der Reformation bis 1521. a. 1517, am 31. Okt., 
schlug Luther, durch Tetzels Ablaßhandel veranlaßt, 95 sehr mäßige 
1517. und milde Sätze (Thesen) an der Schloßkirche zu Wittenberg an. 
Gegen diese Sätze erhob sich von vielen Seiten Widerspruch. Er 
wurde 1518 nach Rom vorgefordert. Sein Kurfürst Friedrich 
der Weise von Sachsen verlangte aber, daß er in Augsburg 
vor dem Kardinal Eajetanns gehört wurde. Als diese Unter¬ 
redung zu nichts führte, versuchte der Papst 1519 aus Rücksicht auf 
den Kurfürsten eine friedliche Verhandlung durch feinen Kammer¬ 
herrn Karl von Miltitz. Luther versprach wirklich zu schweigen, 
wenn die Gegner schweigen würden.
	        
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