Full text: Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten

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B. Einiges aus der Geschichte, a. Das ägyptische Reich soll 
schon vor 3000 v. CH. bestanden haben. Der erste König hieß 
Menes, der Memphis zur Hauptstadt machte. Unter den Königen 
des alten Reiches mit der Hauptstadt Memphis waren die Er¬ 
bauer der größten Pyramiden und des Labyrinthes, b. Zwischen 
2100 und 1600 v. Ch. drangen semitische Nomaden in Ägypten ein 
und bemächtigten sich der Herrschaft, Hyksos d. h. Hirtenkönige 
genannt. Während ihrer Herrschaft kam wohl Joseph nach Ägypten. 
Sie wurden dann von Oberägypten aus vertrieben und c. das 
neue Reich mit der Hauptstadt Theben aufgerichtet. Die nächsten 
1350. Jahrhunderte waren die glänzendsten. Die Könige, unter denen der 
berühmteste Ramses II. (Sesostris) hieß (um 1350, viele Gelehrten 
halten ihn für den Bedrücker der Israeliten), machten Theben durch 
prächtige Bauten zur großartigsten Königsstadt der Erde, und unter¬ 
nahmen glückliche Kriegszüge im Süden und namentlich im Norden 
nach Syrien uud Phönizien, Mesopotamien und Kleinasien. Nach 
dem Jahr 1000 sank es immer mehr, es wurde von den Äthio¬ 
piern und noch später um 670 sogar von den Assyrern erobert, 
d. Zwar entstand dann um 650 noch einmal ein selbständiges 
Reich unter Psammetich. Sein Nachfolger war jener Pharao 
Necho (ca. 600), ber einen Kanal vom Nil -zum roten Meer 
unternahm, Afrika umschiffen ließ, ben König Josia bei Megiddo 
schlug, selbst aber von Nebnkadnezar bei Karchemifch am Euphrat 
525. (nicht — Circesinm) geschlagen wurde. Schon 525 v. CH. aber 
wurde der letzte König Psammenit bei Pelusinm von dem 
Perserkönig Kambyses besiegt und Ägypten zur persischen Provinz 
gemacht. 
II. Whömzien. 
1. Land. Die Phönizier bewohnten den */2—3 Meilen breiten, 
30 Meilen langen, wohl bewässerten, fruchtbaren Küstenstrich west¬ 
lich vom Libanon, im Süden etwa bis zum Karmel. 
2. Das Volk. a. Sie waren ein Stamm der Kanaaniter, 
wie sie denn selbst sich Kanaaniter nannten, also Hamiten mit einer 
semitischen Sprache, b. Sie verehrten vor allem zwei Gottheiten, 
den Sonnengott Baal, wohl denselben Gott, welcher als der Gott 
der verzehrenden Sonnenglut, dem von den Phöniziern schreckliche 
Kinderopfer dargebracht wurden, Moloch hieß, und die Mondgöttin 
Astarte oder Äscheret. Ihr Gottesdienst war mit grausamen 
Menschenopfern und schmählicher Unzucht verbunden, c. Groß waren 
die Phönizier überhaupt nur durch ihre Erfindungen (Schreib¬ 
kunst, Glasbereitung, Purpurfärberei) und durch ihren Handel, zu 
dem sie durch den Prodnktenreichtnm ihres freilich kleinen Landes,
	        
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