Full text: Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten

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(419), das bald von Rom unabhängig wurde, alles Land zwischen 
Pyrenäen und Loire umfaßte und sich immer mehr in Spanien 
ausbreitete. 
429. 2. Die Vandalen gingen von Spanien (429) nach Afrika hin¬ 
über und trennten dieses Land vom römischen Reich. 
3. Um das römische Reich zu schützen, hatte schon Stilicho die 
römischen Truppen aus Britannien gezogen. So fiel dort die 
449. römische Herrschaft und bald (449) erschienen die Angeln und 
Sachsen, von den Einwohnern zu Hilfe gerufen, in England und 
eroberten nach und nach das Land bis zum schottischen Hochland. 
4. Die Hunnen, welche die Völkerwanderung begonnen hatten, 
451. und bis nach Ungarn vorgedrungen waren, machten im Jahr 451 
unter Attila einen neuen Angriff auf das weströmische Reich, der 
durch den römischen Feldherrn Aetius — verbunden mit Westgoten 
und andern Deutschen — in der Völkerschlacht auf den k ata lau¬ 
nischen Feldern (bei Troyes) abgewehrt wurde. Im folgenden 
Jahr machte er einen Einfall in Italien, zog sich aber bald zurück 
und starb nicht lange nachher, worauf sein Reich rasch zerfiel und 
die Hunnen verschwanden, wie sie gekommen waren. 
5. Von dem weströmischen Reich war nur noch Italien und 
ein kleiner Teil Galliens übrig, auch dieser Rest in traurigem Zu¬ 
stande. Bald hörte es fast unbemerkt vollends auf. In den letzten 
Jahrzehnten hatten die Führer des meist aus Deutschen bestehenden 
Heeres fast alle Gewalt. Ein germanischer Krieger, Namens Odo- 
vakar, den die deutschen Krieger im römischen Heer, Heruler, Ru¬ 
gier u. s. w., zu ihrem Führer machten, setzte endlich 476 den letzten 
476. Kaiser Ronmlus Augustulns ab und regierte fortan als König von 
Italien, dem Namen nach abhängig von dem oströmischen Kaiser. 
Damals war von dem ganzen weströmischen Reich bloß noch ein 
Stück von Gallien um die Seine übrig, das dann 486 von Chlodwig 
erobert wurde.
	        
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