Full text: Lehrbuch der bayerischen Geschichte

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Gottfried I. Gottfried II und Konrad (1123-1190) aus dem Hause 
der Grafen Hohenlohe als die ersten Burgvögte (praefecti, castel- 
lani) auf. Auf Konrad folgte der Graf 
, ^Friedrich von Zollern (1192-1200) als Burggraf. Er war mit 
der Gräfin Sophie von Rätz (Ragz in Niederösterreich) vei-rnählt. erhielt 
um seiner Gemahlin willen von Österreich mehrere Lehen und hinterließ 
bei ieinem Tode zwei Söhne, Friedrich und Konrad. Der jüngere von 
beiden, Konrad, starb 1230 kinderlos, der ältere folgte dem Vater im 
Burggrafentnm Nürnberg als 
Friedrich II (1200-1218) Dieser hinterließ gleichfalls zwei Söhne, 
von denen der eine, Friedrich von Zollern, die schwäbische Linie 
fortpflanzte, während der andere, 
Konrad II (1218—1265), die fränkische oder burggräfliche 
«tute begründete. Die)er Konrad ehelichte eine Gräfin von Abensberg 
und brachte, als 1230 die Abensbergfche Dynastie mit dem Grasen 
Friedrich m ihrem Mannesstamme erlosch, jene Güter an sein Hans 
welche den Kern des nachmaligen Unterlandes oder der Markgraf- 
schast Ansbach bildeten. Auf Konrad H folgte sein Sohn 
Friedrich in (1265—1297), der durch seine Gemahlin Elisabeth 
eme Tochter des Herzogs Otto I von Meran, beim Aussterben deä 
Meranschen Herrscherhauses mit Otto II (1248) jene Güter geerbt hatte, 
welche den Kern des nachmaligen Oberlandes oder der Markgraf- 
schaft Baireuth bildeten. Auf Friedrich EU, dem Kaiser Rudolf 
1273 das Burggrafentnm Nürnberg als erbliches Reichslehen 
verlieh, folgten hintereinander seine Söhne 
Johann I (1297-1300) und 
Friedrich IV (1300 1332). Dieser erwarb ansehnliche Gebiete, da- 
runter Onolzbach (Ansbach) von den Öttingschen Dynasten und 
hinterließ bei seinem Tode fünf Söhne, von denen 
Johann II (1332—1357) das Haupt der Familie wurde. Dieser 
erhielt im Jahre 1338 jene Meranschen Güter im östlichen Franken, 
welche 1248 an Otto von Orlamünde gefallen waren, als Pfand und 
im Jahre 1341 als Eigentum. Als Johann II (1357) starb, erhielt 
Albrecht der (Schöne, ein Bruder Johanns II, das Unterland (Ans- 
dach), wogegen Johanns II Sohn 
Friedrich V (1357—1397), das Burggrafentnm mit dem Ober- 
lande (Bai reut h), und nach dem Ableben seines Oheims, Alb recht 
des Schönen, auch das Unterland (Ansbach) erhielt. FriedrichV, 
welcher den Beinamen „Erwerber" bekam, legte 1397 die Regierung nieder, 
woraus seine zwei Söhne das Erbe in der Weise teilten, daß 
Johann III (1397—1420) das Oberland, Friedrich VI (1397 bis 
1440) das Unterland erhielt; die Burg zu Nürnberg u.a. gehörten 
beiden gemeinsam. Mit Johann HI, der 1420 ohne männliche Nach¬ 
kommen starb, schloß die Reihe der Nürnberger Burggrafen; sein 
Bruder Friedrich VI, der am 18. April 1417 mit der Mark Branden¬ 
burg belehnt worden war, zog alle Güter Johanns HI an sich und er- 
scheint seit der Belehnuug mit Brandenburg als 
Kurfürst Friedrich I von Brandenburg (1417—1440). Dieser ver¬ 
puste 1427 die Burg Nürnberg an die Stadt Nürnberg und hinter- 
ließ bet seinem Tode vier Söhne, die das väterliche Erbe teilten. Der 
älteste, Johann der Aich y in ist, erhielt unter Verzichtleistung auf die 
Kur Brandenburg das Oberland (Baireuth), Friedrich Ü Eisen- 
zahn ward Kurfürst von Brandenburg, Alb recht Achilles erhielt 
das Unterland (Ansbach), Friedrich der Jüngere, der Fette, 
erhielt die Alt mark und Priegnitz.
	        
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