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König Sigmund versprochene Geldsumme keine Zahlung
leistete. Am Schlüsse dieses Krieges griff Ludwig auch die
Münchner Herzöge Ernst und Wilhelm an, die er so lange
beunruhigt hatte, bis sie ihm Friedberg und andere Ort-
schaften wegnahmen. Es kam 1422 bei Alling unweit München
zum Treffen, in welchem Ludwig besiegt wurde. Herzog Ernst
hatte in diesem Treffen seinem Sohne Albrecht das Leben
gerettet, und die Münchner Bürger, namentlich die Tuch-
machet:, hatten mit besonderer Tapferkeit gekämpft. Eine
Kapelle in Hoflach zwischen Buchheim und Bruck erinnert an
diesen Heldenmut.
Mit dem i. I. 1425 erfolgten kinderlosen Absterben des
Herzogs Johann von Niederbayern-Straubing (f. §66)
brach unter den bayerischen Herzögen neuerdings Streit aus,
weil der Erblasser über sein Land keine Verfügung getroffen
hatte. Der Streit kam oor König Sigmund. Allein Sig-
munds Schwiegersohn, der Herzog Alb rech t V von Öster-
reich, erhob ebenfalls Ansprüche, weil seine Mutter Johanna
eine Schwester Johanns von Straubing gewesen. Wirklich
erteilte ihm auch König Sigmund einen Belehnungsbrief
über den Anteil an Straubing. Endlich entschied ein vom
Könige bestelltes Schiedsgericht zu Preßburg i. I. 1429, daß
Bayern - Straubing in vier gleiche Teile geteilt und
jedem der vier bayerischen Herzöge (Ludwig dem Gebarteten
von Ingolstadt, Heinrich XVI von Landshut, Ernst
und Wilhelm von München) je ein Teil verabfolgt werde.
Auf dies hin nahm Sigmund den seinem Schwiegersohne
Alb recht erteilten Belehnungsbrief zurück, und Alb recht
entsagte in einer Urkunde den von ihm erhobenen Ansprüchen.
In seinen alten Tagen wurde Ludwig der Gebartete
auch hart gegen die Geistlichen und drückte besonders die Mönche
mit großen Lasten. Deshalb sprach das Konzil zu Basel
den Bann über ihn aus, dem 1434 die Re ichsacht folgte.
Letztere hob Kaiser Sigmund noch im Jahre ,1434 auf,
nachdem ihm der Geächtete die an Bayern verpfändete Stadt
Donauwörth zurückgegeben hatte.
Etliche Jahre später entzweite sich Ludwig der Gebar-
tete noch mit seinem ' eigenen Sohne, Ludwig VIII, dem