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Im Jahre 1602 kaufte er die Herrschaft Mattighofen im Inn-
viertel, die Güter der Freiherren von Degenberg im Walde und das
Schloß Haltenberg bei Landsberg; 1615 kaufte er die Grafschaft
Mindelheim, 1617 zwei Drittel der Grafschaft Wiesensteig im
heutigen Württemberg (der Rest dieser Grafschaft kam erst 1753 an Bayern).
An seinen Bruder Alb recht, der als Eidam des Landgrafen Max Adam
von Leuchtenberg im Jahre 1646 die Landgrafschaft Leuchtenberg
geerbt hatte, vertauschte er 1650 die Grafschaft Haag gegen Leuchten¬
berg und vereinigte dieses mit der O b e r p f a l z.
Auch für fromme Zwecke gab Maximilian namhafte
Summen aus.
Er stiftete den Jesuiten fünf Kollegien, errichtete vierzehn Klöster
für Kapuziner, fertigte 1631 zur Erfüllung seines vor der Schlacht am
weißen Berge gemachten Versprechens die Urkunde zur Stiftung eines
K armeliterklosters in München aus und nahm den Orden der
Paulaner auf, denen er das Schloß Neudeck in der Vorstadt Au
einräumte. Auch vollendete er den Bau des Herzogspitals, schenkte
300,000 Gulden an die Mission zur Bekehrung der Chinesen und
200,000 Gulden nach Lüttich zur Begründung eines Kollegiums für
Jesuiten aus England und Schottland.
Kurfürst Maximilian von Bayern, der einzige von
allen Fürsten, welcher den ganzen dreißigjährigen Krieg durch-
lebt hat, erkrankte auf einer Reise nach Ingolstadt und ver-
schied daselbst in den Armen seines Ministers, des Grafen
von Kurz, am 27. September 1651.*) Ihm folgte sein Sohn
Ferdinand Maria.
*) Ihm setzte König Ludwig I von Bayern auf dem Wittels-
bacher Platze in München ein Denkmal, geformt von Albrecht Thor-
w aldfen.