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und nicht so bequem und gesund eingerichtet wie heutzutage. Nur die
öffentlichen Gebäude, wie Kirchen und Rathaus, waren aus Stein und
innen wie außen reich verziert. Sie lagen meistens an geräumigen öffent¬
lichen Plätzen. — Die Bewohner der Städte waren meist Kaufleute oder
Handwerker. Jedes Handwerk bildete eine eigene Zunft, an deren Spitze
der Zunftmeister stand. Jede Zunft besaß ein eigenes Haus, in dem
sich die Meister der Zunft versammelten. Sie wachten darüber, daß keiner
in das Handwerk kam, der sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen
oder der sein Handwerk nicht verstand. Jeder Lehrling, der Geselle werden
wollte, mußte vorher ein Gesellenstück, und jeder Geselle, der Meister
werden wollte, mußte vorher ein Meisterstück abliefern. Damals galt noch
mehr als heutzutage der Spruch: „Handwerk hat einen goldenen Boden."
Die Städte in späterer Zeit. — Durch den Fleiß und die
Tüchtigkeit der Bewohner gelangten die Städte bald zu großem Reichtum
und zu großer Macht. Die norddeutschen Städte taten sich zu einem
Bunde zusammen, den man die Hansa nannte. Ihre Schiffe fuhren auf
allen Meeren und handelten mit allen Völkern. Die Hansa war so
mächtig, daß sie fremden Königen den Krieg erklärte. Von den süd-
deutschen Städten waren besonders Nürnberg und Augsburg durch
ihren Reichtum berühmt. Das Geschäftshaus der Familie Fugger in
Augsburg galt für das reichste der Welt. Als Kaiser Karl einmal in
Paris den kostbaren königlichen Schatz besichtigte, sagte' er kaltblütig:
„Ich habe in Augsburg einen Leineweber, der das alles in barem Gelde
bezahlen könnte." Eine andere Augsburger Familie, Namens Welser,
war so reich und angesehen, daß die schöne und tugendhafte Philippine
Wels er sich mit einem Sohne Kaiser Ferdinands vermählte. — Eine
der schönsten deutschen Städte war Nürnberg. Sie war von einer doppelten
Mauer mit 400 Türmen umgeben, und die stattliche Kaiserburg ragte
hoch über die ganze Stadt. Im Innern hatte die Stadt gepflasterte
Straßen und schöne Plätze, die mit kunstvollen Brunnen geschmückt waren.
Die Häuser waren aus Stein und mit reich geschnitzten Giebeln und
vorspringenden Erkern versehen. Im Innern waren sie bequem und
geschmackvoll eingerichtet. In Nürnberg blühten die Künste. Der Nürn-
berger Maler Albrecht Dürer war sogar mit Kaiser Maximilian be-
freundet.
20. Gutenberg.
Geschriebene Bücher. — In alter Zeit gab es nur geschriebene
Bücher. Die Mönche in den Klöstern verwandten viel Zeit und Mühe
darauf, die Bücher sauber abzuschreiben und sie mit schön gemalten An-
fangsbuchstabeu zu schmücken. Aber die Herstellung dieser Bücher dauerte