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1. Ärmin. 9 n. Chr.
Germania. — Das heutige Deutschland wurde von den Römern
Germania genannt. Das Land sah vor ungefähr zweitausend Jahren
ganz anders aus als heutzutage. Dichte Wälder und feuchte Sümpfe
bedeckten weite Strecken. In den Wäldern hausten zahlreiche wilde Tiere,
wie Bären, Wölfe, Luchse, Auerochsen und Elentiere. Es gab aber auch
Äcker und Weideplätze.
Abb. 1. Altgermanisches Gehöfte.
Die Germanen. — Die Bewohner dieses Landes wurden von den
Römern Germanen genannt. Sie waren von hoher, kräftiger Gestalt,
hatten blaue Augen und blondes Haar. Bekleidet waren sie mit selbst-
gemachten Gewändern aus Wolle oder Linnen, oder auch mit Tierfellen.
Als Waffen hatten sie die Keule, die Axt, den Speer, das Schwert und
den Schild. Sie wohnten nicht zusammen in Städten, sondern auf ein-
zelnen Gehöften, die aus dem einfachen Wohnhaus und den Wirtschafts-
gebäuden bestanden. Von hier aus zog der Germane auf die Jagd oder
in den Krieg; oder er beaufsichtigte die Sklaven bei der Feldarbeit; oder
er lag auf der Bärenhaut und schmauste und zechte mit seinen Gästen bei