Geschichte des Mittelalters bis auf 
Karl den Grohen. 
I. Die Germanen in der Urzeit. 
1. Grenzen und Watnr des Landes. 1. Die ger- 
manischen Völkerschaften wohnten . in den frühesten 
-Seiten, zu denen unsere Kunde hinaufreicht, von den deutschen 
Mittelgebirgen gegen Norden bis zu den Gestaden der Nord- 
und Ojtsee, vom Rheine im Westen bis gegen die Weichsel 
im Osten. Dort trennte sie das Meer von den stammver- 
wandten skandinavischen Völkern (Schweden, Norweger, 
Dänen auf der skandinavischen Halbinsel, den dänischen 
Inseln und Jütland); jenseits der Weichsel aber, in den weiten 
russischen Ebenen wohnten slawische, südlich vom Maine 
und im böhmischen Lande keltische Völker. Kelten waren 
auch im Westen jenseits des Rheines die Nachbarn der 
Germanen. 
2. Deutschland war damals rauher und unwirtlicher 
als jetzt; denn einen großen Teil des Bodens bedeckte un- 
durchdringlicher Urwald. Nur in den Thälern oder srucht- 
baren Ebenen war das Dunkel des Forstes durch Rodung 
für menschliche Ansiedelungen gelichtet. Die zahlreichen 
Flüsse und großen Ströme hatten noch einen ungeregelten 
Lauf. Das öde Heidemoor im nördlichen Tieflande wurde 
seewärts von Sanddünen umgürtet, die anliegenden Inseln