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mundete ihn plötzlich der Pfeil eines trojanischen Bogen-
schützen — nun war der Vertrag gebrochen, und der Kampf
erneuerte sich. — Später forderte Hektor selbst einmal den
tapfersten der Griechen zum Zweikampf, da stellte sich ihm
der starke Ajax, aber auch damals kam keine Entscheidung
zustande. —
7. Westürmung des Schiffslagers; Kod desWatröklus.
Darnach entbrannte die grimmigste Schlacht des ganzen
Krieges; die Griechen wurden in ihr Lager zurückgedrängt
und nachdem Hektor mit einem ungeheuren Feldstein ein
Thor desselben zertrümmert hatte, flutete das Troerheer
herein und trug Feuerbrände gegen die Schiffe. Entsetzt
wichen die Griechen immer weiter zurück; nur Ajax stand
wie ein Turm auf der Steuermannsbank seines Schiffes
und wehrte die Stürmenden ab.
Aber auch seine Kraft erlahmte allmählich, und schon
schlug die feurige Lohe aus den vordersten Schiffen, da
wurde endlich Achilles durch Patroklus' Bitten und
Thränen gerührt, daß er wenigstens seine Rüstung dem
Freunde übergab, damit die Troer vor dem vermeintlichen
Achilles zurückwichen. Umhüllt von den strahlenden Waffen
des Peliden, gefolgt von den Myrmidonen des Achilles,
vollbrachte nun Patroklus Wunder der Tapferkeit, ja er
trieb die Trojaner sogar bis zur Stadtmauer zurück und
versuchte diese zu stürmen. Aber da trat ihm Hektor ent¬
gegen , tötete ihn und beraubte den Leichnam der Waffen
des Achilles. —
8. Kektors Aod. Als Achilles den Tod seines
Freundes und den Verlust der Waffen erfuhr, verhüllte er
sein Haupt und jammerte so laut, daß seine Mutter Thetis
aus den Fluten des Meeres emporstieg, ihn zu trösten.
Achilles aber schwur, daß er nicht rasten wolle, bis er den
Hektor als Totenopfer für seinen geliebten Patroklus er-
schlagen hätte. Da eilte seine Mutter selbst empor zum
Schmidt-Enderlein, Erzählungen. I. Z