Full text: Erzählungen aus der Geschichte

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8- 50. 
Die römischen Könige. 
Nach Romulus regierten noch sechs Könige in Rom bis zum 
Jahre 510 v. Chr., nämlich Numa Pompilius, Tnllns Hostilins, 
Ancus Marcins, Tarqninins Priscns, Servins Tullins und Tar- 
quinius Superbus. Unter ihrer Regierung wurde die Stadt all- 
mälig zur Siebenhügelstadt erweitert, die Ordnung im Staate 
und im Gottesdienste geregelt, angrenzendes Land erobert und 
ganz Latium in eine untergeordnete Stellung gebracht, indem 
Rom schon ansieng, eine Oberhoheit über den latinischen Städte- 
bund auszuüben. 
Der Nachfolger des Romulus, Numa Pompilius, aus 
dem Geschlechte der Sabiner, pflegte vorzüglich die Beschäftigungen 
des Friedens und erwarb sich durch seine Gerechtigkeit, sowie durch 
seinen religiösen Sinn großen Ruhm. Er gilt als der Ordner 
des römischen Religionswesens und des Kultus der Götter. 
Auf Numa Pompilius folgte Tullus Hostilius. Unter 
diesem Könige brach ein Kampf zwischen Rom und der Mutter- 
stadt Alba Longa aus. Schon standen die Heere einander gegen- 
über, als beide Theile übereinkamen, daß ihre Sache durch einen 
Zweikampf entschieden werden sollte. Es waren nämlich zufällig mit 
beiden Heeren Drillingsbrüder, die römischen Horatier uitd' die 
albanischen Curiatier ausgezogen. Die letzteren wurden, nachdem 
sie schon zwei der Horatier getödtet hatten, durch den dritten Ho- 
ratier besiegt. Die Römer zerstörten Alba Longa und siedelten 
die Einwohner nach Rom über. 
Der Nachfolger des Tullus Hostilius war Ancus Mar- 
cius, friedlich wie sein Großvater Numa Pompilius, und ins- 
besondere darauf bedacht, den Gottesdienst, der unter dem kriegeri¬ 
schen Tullus Hostilius vernachlässigt worden war, wieder zu 
ordnen. Auch die Hafenstadt Ostia gründete er und befestigte das 
Jcmiculum, d. i. einen auf der rechten Seite des Tiber gelegenen 
Stadttheil. 
Nach Ancus Marcms übernahm Tarquiuius Priscus 
aus Etrurien, der Vormund der Söhne des Ancus, selbst die Re- 
gierung und zeichnete sich besonders durch die Aufführung großer 
Bauten in Rom aus. So gründete er den Tempel des Jupiter 
auf dem Capitolium, den Circus, in welchem die öffentlichen 
Spiele gehalten wurden, legte das Forum au und umgab die 
Stadt mit einer Ringmauer. Auch au ben inneren Einrichtungen 
des Staates wollte er größere Veränderungen vornehmen, fchei- 
terte aber an dem Widerstande der adeligen Geschlechter oder der
	        
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