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einem Zweige des Stammes der Korei'schiten, welche im Besitze
mareTL Sem Vater war ein Handelsmann ohne
bedeutendes Vermögen; er hmterließ bei feinem frühen Tode feinem
Sir llXl .eitte Sklavin, fünf Kameele unb einige
©chflfe Jluch feine Butter verlor Mohamed schon sehr frühe,
und es besorgten hierauf sein Großvater und sein Oheim die Er-
ztehung des Knaben. Mohamed machte mit seinen Verwandten
wchrere Handelsreisen nach Syrien und lernte aus denselben das
(Shnsienthum fennen. Als Geschäftsführer der reichen Kaufmanns-
wittwe Chadid^cha machte er größere Handelsreisen unb verheiratete
sich spater mit derselben. Bei seinen Mitbürgern verschaffte er sich
alünalig ein folches Ansehen, baß er bei Streitigkeiten zum Schiebs-
rtchter genommen würbe. '
Balb aber gog sich Mohameb ganz von bem Geschäftsleben
§urru£-lmiL 9a6 sich in ber Einsamkeit frommen Hebungen unb
religiösen Betrachtungen hin. Der Götzenbienst, in welchen ber
Glaube ber ^uben in Arabien ausgeartet war, mißfiel ihm ebenso
lehr, ab ber gleichfalls unter feinen Landsleuten verbreitete Stern-
bJenitjf af6,er auch bie christliche Lehre fiefriebigte ihn nicht, weil er
ihre Anhänger in Zwietracht unter sich sah. Daher faßte er all-
maitg den Gedanken, der Stifter einer neuen Religion zu werben;
unb der schwärmerische, leicht erregbare Charakter, welcher ihm
eigen war, befestigte in ihm in feiner Einsamkeit die Meinung
daß er von Gott dazu auserkoren sei, den reinen Glauben an einen
herzustellen. Die Sage der Mohamedaner erzählt,
baß dem Mohamed, als er vierzig Jahre alt war, der Erzengel
Gabriel von Gott gesandt worden sei unb ihm bie erste göttliche
Offenbarung mitgetheilt habe.. Mohameb entbecfte bas Geheimniß
äue5\ i^ner Gemahlin unb seinen nächsten Anoemanbten unb
nach brei jähren zählte er kaum mehr als vierzig Anhänger; bar-
unter _ aber war ber einflußreiche Abu Bekr, welcher nachher sein
Schwiegervater würbe. Man hielt ihn für einen Verebten Schwärmer
welcher m bezaubernder Sprache die Lehre des Christenthums und
^udenthums mit alten, phantastischen Dichtungen verbinde, um
öe§en ™ 5U eisern. Im vierten Jahre trat er zum
ersten Mal öffentlich als Prophet auf unb prebigte bie Lehre bes
^Jlamg, b. i. ber Hingebung. Die Hauptsätze des Islams sind:
l^s giebt nur einen Gott, und nach dem Tode ein ewiges Leben
des Lohnes oder der Strafe. Das Gebet führt zum Paradiese;
gasten bringt an den Eingang zum Himmel unb Almosen öffnet
, Pforten. Es ist bie Pflicht bes Mohamedauers, feinen Glauben
mit dem Schwerte zu verbreiten. Gott hat an dem Tobe berer, welche
mTL £ S10U 5inb sind, solches Wohlgefallen, baß ein Tropfen
Blutes sur den Glauben vergosfen, verdienstlicher ist, als zwei