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mar 1546, im 63. Jahre seines Lebens. Seine Leiche wurde in
der Schloßkirche zu Wittenberg beigesetzt.
* Die Reformation in der Schweiz. Zwingli. Calvin. Die Schlach!
bei Kappel.
§ 129.
Karl V. Der Schmalkaldische Bund. Das Coneil
zu Trient.
Karl V., Maximilian !. Enkel und Nachfolger auf bem
deutschen Kaiserthrone, wollte bte Trennung ber Kirche im deutschen
Reiche verhindern, unb als bie Reformation in kurzer Zeit etrte
fo große Bewegung ber Gemüther hervorgerufen hatte, _ daß sie
durch die Verhandlungen und Beschlüsse der Reichstage nicht mehr
aufgehalten werden konnte, so beschloß er mit Gewalt einzuschreiten.
Schon aus dem Reichstage zu Speier 1529 wurde ein strenger
Beschluß gegen die Verbreitung der neuen Lehre gefaßt. Die
Reichsstande, welche dieselbe bereits angenommen hatten, reichten
dagegen eine Verwahrung oder Protestation ein, und daher er-,
hielten die Bekenner der neuen Lehre von ihren Gegnern den
Namen Protestanten. _
Auf dem Reichstag, welcher im folgenden Jahr 1530 m
Augsburg gehalten würbe, legten sobann bie Reichssürsten ober
Stande, welche sich für bie Reformation erklärt hatten, ihr
Glanbensbekenntniß vor, bie von jetzt an fo genannte Augsbur¬
gische Consession. Dieselbe würbe aber vom Kaiser unb Reichstag
nicht anerkannt unb ber Reichstag selbst mit Drohungen unb harten
Bedingungen sür die Protestanten ausgelost. Jetzt entstand eine
Trennung der katholischen und protestantischen Stande, und die
letzteren schlössen 1531 den schmalkalbischen Bund. Die
Häupter desselben waren ber Kursürst Johann § riebt-ich von
Sachsen unb ber Lanbgraph Philipp von Hessen.
Karl V. war in den zunächst folgenden Jahren noch vielfach
in auswärtige Kriege verwickelt, namentlich mit dem König Franz I
von Frankreich um den Besitz Neapels und des Herzogthums Mai-
land und mit den Osmanen an ber Norbküste von Afrika. _ Als
dieselben aber beenbet waren, richtete er seine ganze Thatigteit
auf bie Wieberherstellung ber Einigung im Reiche. Der Papst
Paul II. hatte ein allgemeines Eon eil nach Trient ausge¬
schrieben, unb ber Kaiser hoffte, auf bemfelben eine friebliche Aus-
gleichung des kirchlichen Streites zu erlangen. Die Protestanten