112 § 46. Einleitung über die griechischen Künste.
Mg. 14. Korinthischer Stil:
a Kapital. c Zahnschnitte. e Konsolen.
6 Fries. d Eierstäbe. f Gesims.
körperlichen Umrisse nur teil-
weise aus dem Stein her-
vortreten) als auch Kultus-
bilder für den Jnnentempel.
Letztere waren noch chrys-
elephantine (d. i. goldelsen-
beinerne) Statuen, Holzbil-
der, an denen die Gewänder
und Rüstungsgegenstände
aus Gold getrieben, die un-
bekleideten Körperteile aber
aus Elfenbein gebildet wur-
den. Nebenher kam für Voll-
statuen auch bereits der Erz-
guß auf (namentlich in Ath-
letenstatuen von Myron und
Polyklet).
b) Die Malerei blieb
hauptsächlich auf die deko-
rative Ausgestaltung der
Bauglieder und Bildwerke,
sowie aus die Bemalung der
Vasen und anderer Erzeug-
nisse des Kunsthandwerkes
beschränkt. Wand- und Ta-
selbilder hat zuerst Polygnot
geschaffen^
§ 47.
Die Kunstbauten Äthens.
I. Bauten und Bildwerke der Akropolis (vgl. Fig. *5).
Die Akropotis, welche schon vordem mit altehrwürdigen (in den Perser-
kriegen zerstörten und nach denselben wieder hergestellten) Heiligtümern aus-
gestattet und durch Cimou für neue Tempelanlagen geebnet und verbreitert
worden war, wurde unter Perikles zur prangenden Götterburg und zur
Hauptstätte athenischer Kunst umgeschaffen. Zugleich wurde von der unteren
Stadt aus eine prächtige Marmortreppe emporgeführt. Die namhaftesten
Kunstwerke waren folgende fünf:
1. Die Propyläen (d. i. Vorthore), durch Mnesikles in Dorischem Stil
erbaut, bildeten die marmorne Prachtpforte der Bnrg.^)
*) In nachbildender Weise hat König Ludwig I. zu München die Propyläen
des Königsplatzes und auf diesem einerseits die Glyptothek und ihr gegenüber das
Kunstausstellungsgebäude errichten lassen, drei klassische Bauten, welche in dieser ihrer
Reihenfolge den Dorischen, den Jonischen und den Korinthischen Stil repräsentieren.