bestimmten Teile liegt ein Bändchen, das Pensum für den Unterkursus
enthaltend, vor. Unter gewissenhafter Anlehnung an die Juli-Bestimmungen
vom Jahre 1901, welche für die Präparanden die sichere Beherrschung eines
angemessenen Geschichtsstosfes fordern, ist die Auswahl desselben mit weiser
Maßhaltung erfolgt und muß als durchaus geglückt bezeichnet werden. Als
ein richtiger Standpunkt erscheint es mir auch, daß die Kulturgeschichte bereits
die gebührende Berücksichtigung gefunden hat; und eine Reihe von kultur¬
geschichtlichen Bildern, welche von den Präparanden sehr wohl verstanden
werden können, hat sogar, und mit Recht, eine ausführlichere Behandlung
erfahren. Der naheliegende Gedanke, als Grundlage für diese Darstellungen
die rühmlichst bekannten „Lehmannschen Bilder" zu verwenden, hat Verfasser
und Verleger zu dem anerkennenswerten Bemühen geführt, Nachbildungen
von diesen, und zwar in tadelloser Ausführung, beizugeben, die an entsprechender
Stelle eingefügt sind. — Die sprachliche Darstellung bekundet sorgsame Beachtung
oes geistigen Standpunktes und der Sprachfertigkeit der neu eintretenden
Schüler: übersichtlich gegliedert, einfach und phrasenfrei im Ausdruck, doch an
keiner Stelle trivial werdend. Mit Dank wird der Geschichtslehrer an der
Präparandie auch die Hinweise auf Lesestücke in den eingeführten Lesebüchern,
sowie auf Quellenstosse begrüßen. Möge das Büchlein, das nach meiner
Überzeugung ohne Zagen in Wettbewerb mit bereits vorhandenen ähnlichen
Werken treten kann, eine recht weite Verbreitung an den bezeichneten Anstalten
finden!
Katholisches Schulblatt. Das schon viel empfohlene und vielfach gebrauchte
Buch macht in feiner fünften Auflage durchaus den Eindruck eines modernen
Lehrbuches, dessen Ausstattung mit dem Text ein Ganzes bildet. Die lichtvolle
Darstellung ist als Lernbuchtext sorgfältig gegliedert, das Beiläufige vorn Nötigen
durch anderen Duktus unterschieden. Gegenüber der vierten Auflage ist die
Bereicherung ganz bedeutend. Viele Abschnitte find umgearbeitet; war von
Anfang an die Sorge um wissenschaftliche Solidität unverkennbar, so tritt
fortfahrend auch das Bestreben nach lernbuchinäßiger Abklärung hervor. Darunter
fällt auch die geschickte Zufarnrnenarbeitung von Register und Disposition mit
Chronologie, ferner die Übersichten am Schluß. Wer das Buch in dieser
Gestaltung und jetzigen Fassung zur Hand nimmt, wird finden, daß es ein
seiner Bestimmung durchaus angepaßtes treffliches Lehrbuch ist. Das Seminar
hat nicht nötig, anderen Lehranstalten Bücher abzuborgen.
Besonderen Dank verdient die unausgesetzte Berücksichtigung der aus
Kunsterziehung gehenden Zeitströmnng; nicht weniger als 54 Kuusttafelu sind
dem Buche beigegeben, und ihre Ausführung ist durchaus würdig, „Hieronymus
Holzschuher" vou Dürer hat künstlerisches Kolorit. Ganz einverstanden sind
wir auch mit der Einfügung an organischer Stelle, denn, wenn sie mit dem
Texte zusammenwirken sollen, müssen sie neben ihm sein.
Schwochow, Aoröereitung auf die Mrüsung der -Lehrer an Mittel¬
schule«. 10. Aufl. 1908. S. 230. Das Buch, das besonders in katholischen
Seminaren verbreitet ist, kann wegen der vorzüglichen Auswahl und Gliederung
des Stoffes als Lernbuch bestens empfohlen werden Der hier besonders in
Betracht kommende II. Teil behandelt die deutsche und die brandenburgisch-
preußische Geschichte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Der Verfasser
sucht unter eingehender Berücksichtigung der neuen Forschungsergebnisse das
Verständnis für den pragmatischen Zusammenhang der geschichtlichen Ereignisse
zu vermitteln und berücksichtigt besonders die Kultur- und Wirtschaftsgeschichte.
Den Zwecken der Einprägung und Wiederholung dienen die 15 Längsschnitte.
Das Buch kann auch von evangelischen Bewerbern mit gutem Erfolge bei
der Vorbereitung auf die Mittelschullehrerprüfung benutzt werden.
Fortsetzung am Schluffe des Buches.