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wegen ihrer ungemein geschickten Aufstellung und Verteilung und
wegen ihres Eingreifens an beiden Flanken für weit zahlreicher
halten mußten, als sie in Wirklichkeit waren. Wie die Zangen
eines Nußknackers hatte sich die Achte deutsche Armee um die russische
Nuß gelegt und drohte sie mit kräftigem Druck zu zertrümmern.
Die Russen wurden dadurch kopfscheu, unsicher, schwankend, verloren
alle Lust zu weiteren Angriffen. Sie richteten sich also zu einer
hartnäckigen Verteidigung der besetzten Ortschaften ein und begannen
überall Schützengräben anzulegen. Aber schon bei dieser Arbeit
wurden sie von dem verheerenden Artilleriefeuer der nun konzentrisch
von drei Seiten mit unwiderstehlicher Wucht angreifenden Deutschen
überrascht. Die Wirkung war fürchterlich. Ganze Reihen von toten
Russen bedeckten alsbald das Gelände in der Stellung, wo sie sich
hatten eingraben wollen. Der erbittertste Kampf tobte um die
Ortschaften Hohenstein und Tannenberg, die Schlüsselpunkte der
russischen Stellung. Beide Ortschaften, von unserer Artillerie mit
einem verheerenden Geschoßhagel überschüttet, gerieten in Brand
und wurden dann im Sturm genommen. In Hohenstein mußte in
wütendem Handgemenge jedes Haus einzeln gestürmt werden, Kolben
und Bajonett hatten saure Arbeit. In ganzen Haufen lagen dann
dort halbverkohlte russische Leichname auf den Gassen, in den
Gräben, unter den Trümmern der Häuser. Eine große Scheune,
in der sich eine Sotnie Kosaken verschanzt hatte, wurde in Brand
geschossen, und die hartnäckigen Verteidiger kamen bis auf den letzten
Mann in den Flammen um. Mit der Wegnahme dieser beiden
Ortschaften am 28. August war das erbitterte dreitägige Ringen
cutschieden, die russische Schlachtlinie durchbrochen. Fast wie vor
44 Jahren bei Sedan zog sich allmählich ein ununterbrochener
Eisenring von Tod und Verderben sprühenden Geschützen um die dem
Untergang geweihte Narew-Armee zusammen. Freilich blieb von
unseren vorgehenden Batterien manche in den tückischen Sümpfen
stecken, aber das wackere Fußvolk holte sie mit unsäglichen An⸗
strengungen wieder heraus, war's auch unter dem feindlichen Feuer.
Wohl versuchten die Russen immer wieder, sich in verzweifelten Vor—
stößen Luft zu machen, aber auch die heldenmütigen Anstrengungen