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hinein in den Stall, auf einen Strohbüschel. Schon wollte Konrad
herabsteigen und durch die Tür in den Stall gehen, um den Pfeifen-
kopf zu holen, aber plötzlich hielt er wieder inne; ersah, daß die
Pferde sich niedergelegt hatten, und er wußte, daß sie alsbald aus
der ihnen so nötigen Ruhe aufspringen würden, wenn er in den
Stall träte. Er setzte sich daher wieder ruhig nieder und hielt das
Rohr mit dem Wassersack rauchlos im Munde.
Der Landwirt Vormann, der das alles aus seinem Fenster mit
angesehen hatte, trat jetzt auf Konrad zu und fragte ihn: „Warum
rauchst du nicht? Hast du deine Pfeife zerbrochen?“ — „Nein, sie
ist nur da hinabgerutscht, aber ich will die Gäule nicht aufwecken,
will lieber warten, bis es wieder ins Feld geht.“ — „Du bist ein
braver Knecht,“ sagte Vormann und reichte ihm die eigene silber¬
beschlagene Pfeife aus dem Munde; „da nimm und behalt das zum
Dank dafür! Es wird dir gut gehen. Denn wer die Lebensstunde
eines Tieres schont, der ist auch rechtschaffen gegen Menschen.
Wir bleiben hoffentlich lebenslang beieinander.“ — Und so geschah
es auch.
45. Ot£t1£l*tl*£U£« Von F)einricb Caspari.
Geistliches und Weltliches. 5. Auflage. Erlangen 1858. 8. 78.
Cirt reicher Herr in Polen fuhr zur Winterzeit in einem Schlitten
nach dem Städtchen Ostrowo, nur von seinem Knechte Jakob
begleitet, der dem Schlitten vorreiten mußte. Ehe sie die Stadt erreichten,
mußten sie zuvor durch einen langen, einsamen Wald, und es war bereits
Abend. Der Knecht schlug daher dem Herrn vor, in einer Herberge, die
am Eingänge des Waldes lag, zu übernachten; denn im Walde seien
viele Wölfe, und die Untiere seien wegen des harten Winters gar grimmig.
Der Herr war aber einer von den wunderlichen, von denen, die einen
guten Rat, wenn er von einem Knecht kommt, nicht annehmen mögen.
Er fuhr ihn an und schrie, er werde wohl des Reitens überdrüssig sein,
aber er werde nichts danach fragen; sie müßten noch nach Ostrowo, es
möge gehen, wie es wolle.
Und so ging's vorwärts, was die Pferde laufen konnten. Kaum
aber sind sie eine Strecke im Walde, so hört der Herr hinter sich ein
lautes Heulen, und als er sich umwendet, sieht er die Wölfe in Rudeln
hinter dem Schlitten daherjagen und die vordersten schon ganz nahe.
„Jakob, Jakob!" ruft er, „die Wölfe, die Wölfe!" Der treue Jakob
erwidert kein Wort, sondern läßt ruhig den Herrn vorausfahren, reitet