Full text: Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare (Teil 2)

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Schulwesen ist sehr gut entwickelt, uud dcis Heer wurde nach preußischem 
Vorbilde, zum Teil von preußischen Offizieren, umgestaltet. Im 
Jahre 1894 kam es wegen des Kaiserreichs Korea zu eiuem Kriege 
zwischen Japan und China. Die Japaner besiegten China 
vollständig; namentlich zeigte sich die japanische Flotte der chinesischen 
überlegen. Infolge einer Einmischung der europäischen Mächte, be- 
sonders Rußlands, erhielt Japan nur die Insel Formosa und mußte 
auf festländische Erwerbungen verzichten. In dem von den Japanern 
eroberten Kriegshafen Port Arthur setzte sich Rußland fest. Dieses 
suchte seinen Einfluß auch auf das für unabhängig erklärte Korea 
auszudehnen und schädigte dadurch den japanischen Handel. Deshalb 
brach im Febrnar 1904 zwischen Japan und Rußland ein Krieg aus. 
Schon bei seinem Beginn zeigte sich in den Kämpfen vor Port Arthur 
die Überlegenheit der japanischen Flotte; auch das russische Landheer 
wurde von den Japanern geschlagen, die am 1. Mai den Jalu, den 
Grenzfluß zwischen Korea und der Mandschurei, überschritten. 
10. China. 
Obgleich die Aufzeichnungen der chinesischen Geschichtschreiber bis in 
das 3. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen, ist die ältere Geschichte dieses 
merkwürdigen Landes ganz sagenhaft. Zu allen Zeiten herrschten in 
China Kaiser. Im 13. nachchristlichen Jahrhundert stand China unter 
einer mongolischen Dynastie; sie machte Peking zu ihrer Hauptstadt. 
Am kaiserlichen Hofe hielt sich damals der berühmte venezianische 
Reisende Marco Polo (gest. 1323) auf. Zu Anfang des 16. Jahr¬ 
hunderts unter der Mingdynastie setzten sich die Portugiesen inMaeao 
(makä-u) an der Südostküste Chinas fest. Nachdem schon im 14. Jahr¬ 
hundert vorübergehend zahlreiche christliche Gemeinden bestanden hatten, 
gelang es am Ende des 16. Jahrhunderts Missionaren aus dem Jesuiten- 
orden, dem Christentum für immer Eingang in China zu verschaffen. 
Doch kam es im 18. und 19. Jahrhundert zu blutigen Christenverfolgungen. 
Im Jahre 1644 gelangte die noch heut regierende Dynastie der 
Mandschn auf den Thron. Die Mandfchu zeigten sich anfangs 
fremdenfreundlich, indem sie den Russen, Engländern und Frauzosen 
den Handel in dem vorher fast unzugänglichen Riesenreiche gestatteten. 
Im 19. Jahrhundert begann die Macht der Mandschn zu schwinden; 
die Unruhen im Innern des Reiches hörten , nicht mehr auf. und der 
Fremdenhaß nahm zu. Als die chinesische Regierung die Einfuhr des 
Opiums verbot, griffen die in ihrem Handel geschädigten Engländer 
China an (Opiumkrieg). China mußte die Insel Hongkong an 
England abtreten und fünf Häfen dem Handel aller Nationen öffnen. 
Da die Chinesen die Verpflichtungen aber nicht erfüllten, die sie nach 
dem Kriege eingegangen waren, und die Europäer verfolgten, ver- 
einigten sich 1857 England und Frankreich zu einem gemeinsamen
	        
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