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sammen. Anderen wurde in ihren Wohnungen vom Herolde der 
Einberufungserlaß bekannt gegeben, welcher nur die ganz allgemein 
gehaltene Angabe enthielt, daß es sich für die anberaumte Sitzung 
um Aufnahme neuer Bundesgenossen handle. 
Am frühen Morgen des Sitzungstages fand der erste Sonnen- 
strahl eine vielgestaltige Menge auf dem weiten Räume vor der 
hostilischen Kurie. Manchen führte die süße Gewohnheit hierher, 
manchen die Spannung, welche sich der Bürgerschaft bemächtigt 
hatte. Mancher der niedrigen Bürger trug sich wohl mit der ver- 
lockenden Hoffnung, bis zu den geöffneten Thüren des Sitzungssaales 
vordringen zu können, um über Verlauf und Ausgang der Ver- 
Handlungen noch vor der Zeit einiges zu erlauschen. In Gruppen 
und Haufen standen sie da, hoch und niedrig, jung und alt. Hier 
sprudelte es laut und lärmend fast bei der Lebhaftigkeit, wie sie 
beweglichem Stadtvolke eigen ist; dort bannte ernste Gemessenheit, wie 
sie in verhängnisvollen Augenblicken den schicksalerprobten Mann ziert, 
jede ungestüme Äußerung in Wort und Gebärde. Hier erschöpfte 
man sich in vielgestaltigen, widerspruchsvollen Vermutungen, die mit 
kühnster Sicherheit sich breit machten; dort tauschte man Ansichten 
aus, die von eingehender Sachkenntnis und scharfsichtiger Prüfung 
zeugten. Ehrerbietig wichen die Bürger auseinander, wenn hohe Be- 
amte, Konsuln oder Prätoren, unter Vorantritt der Viktoren über 
den Platz schritten: nicht minder willig gaben sie Raum den Sena- 
toren, welche sich von ihren Klienten in stattlichem Gefolge bis zur 
Schwelle der Kurie begleiten ließen. Immer zahlreicher fanden sich 
die Senatoren ein; trotz ihres hohen Ranges und ihres meist sehr 
ansehnlichen Besitzes kamen sie schlicht zu Fuß einher; wenige nur, 
denen Alter und Schwachheit diese Vergünstigung einräumte, ließen 
sich von stämmigen Sklaven in der Sänfte bis zur Kurie tragen. 
Alle trugen die ehrenden Abzeichen ihres Standes zur Schau: die 
Halbschuhe aus rotem Leder und den breiten Purpurstreifen, der 
ihnen die Tunika vom Ausschnitt am Halse bis zum unteren Saume 
schmückte. 
Kurz nach Sonnenaufgang schon waren die Mitglieder des 
Senates vollzählig versammelt. In dem weiten einfachen Sitzungs- 
saale hatten auf erhöhter Stelle die hohen Beamten des Staates 
ihren Sitz. Da standen ihre Amtsstühle im Halbkreise geordnet 
um den kurulischeu Sessel auf hervorragender Stufe, woselbst der- 
jenige unter ihnen, welcher die Versammlung berufen hatte, als Leiter 
derselben seinen Sitz nahm. Die Senatoren saßen in den Bankreihen 
gegenüber, ranggemäß geordnet nach der Aufeinanderfolge der Staats- 
Ämter, wie sie dieselben bekleidet hatten; die sich im Range gleich