§ 7. Die Revolution in Österreich, - 13
wo der Taglohn zwei Fr. betrug. Da es trotz der Einschüchterung
der Privatindustrie an Arbeit fehlte, so erhielten die Unthätigen
(zuletzt über 100 000) täglich 1% Fr. Als die Radikalen und Sozia-
listen bei den Wahlen zur Nationalversammlung den Gemäßigten
(darunter der Dichter A. de Lamartine) unterlagen und die Schließung der
Nationalwerkstätten bevorstand, empörte sich das sozialistische Prole-Die sozialistische
tariat von Paris, wurde aber durch den zum Diktator ernannten General
Cavaignac im blutigen Straßenkampfe besiegt. Der Prinz Louis 23.-26. 3um
Napoleon, der Sohn des vormaligen Königs von Holland, ein kluger,Soui/^poIeon
verschlossener Mann, der seine imperialistischen Pläne durch demokra
tisches Gebaren zu verhüllen wußte, wurde von der überwältigenden
Mehrheit der Franzosen zum Präsidenten der Republik gewählt Präsident der
und beschwor ihre Verfassung.
§ 7. Die Revolution in Osterreich.
1. Deutsch-Österreich. Die Februar-Revolution weckte den ersten
Sturm der Empörung in Österreich, wo Metternich die Entwicklung
alles politischen und freieren geistigen Lebens Jahrzehnte lang gewaltsam
gehemmt hatte. Er wurde am 13. März 1848 durch eine fast unblutige Swrz^März
Bewegung gestürzt; der Kaiser verhieß eine „Konstitution des Vater- 1848
landes". Aber der zusammenberufene, vielsprachige Reichstag blieb A? Reichstag
politisch unfruchtbar und brachte nur den Bauern volle Befreiung von'"Wien 22. Juli
der Untertänigkeit
2. Italien. Zuerst empörte sich Mailand gegen die österreichische Empörung in
Herrschaft. Um seinen eigenen Thron zu retten, stellte sich Karl 18 ™£"b848
Albert, der König von Sardinien, an die Spitze der Bewegung Karl Ulbert,
und drang bis zum Mincio vor, wurde aber von Radetzky bei Cnstoza König von
(20 km sw. v. Verona) geschlagen. Nachdem er am 12. März 1849 ^?r Spitz""
den Waffenstillstand gekündigt, wurde er bei Novara (w. v. Tieiuo) Siege Rädels
völlig besiegt und entsagte dem Thron. Sein Sohn Viktor Emannel 2<^uifi848,
erhielt einen billigen Frieden. Oberitalien war der verhaßten Fremd- 6ei 9t0,bara
Herrschaft wieder unterworfen. ^öskmich49
3. Die Ungarn benutzten die Schwäche der österreichischen Regie- wieder w Besitze
rnng, um ihre staatlichen Sonderrechte möglichst zu erweitern, wurden ^venet^nische?
aber selbst durch die Masse der den Magyaren feindlichen Südslawen Königreichs,
unter Jellachich, dem für den kaiserlichen Absolutismus kämpfenden a?gewnd?t"vo"
Banus von Kroatien, wiederholt bedrängt. Kossuth und Görgey SMlawen.
arbeiteten auf die Losreißung Ungarns von Österreich hin. Die Auf-
lösung des Pester Reichstages und kriegerische Maßregeln führten in
Wien, wo die Radikalen die Freiheit in Deutsch-Österreich allein durch Stoeiter
die Freiheit der Ungarn gesichert glaubten, zu der zweiten Empörung Ausstand w
am 6. Okt. 1848. Der Hof floh nach Olmütz. Der Fürst Windisch- äßie"8!8Cft'