Full text: Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

§ 41. Die Zustände im 15. Jahrhundert. 145 
Höfen eine große Rolle. Dort hielt man sich kluge Männer, welche den 
Stein der Weisen herstellen, die aus allerlei billigen Stoffen Gold machen 
sollten; diese Alchimisten nahmen öfters ein trübes Ende, da die auf ihre Alchimisten. 
Wissenschaft gesetzten Hoffnungen nicht erfüllt wurden. .Die Sternkunde 
wurde nach dem Vorbild des Morgenlandes zur Astrologie entwürdigt; Astrologie, 
aus der Stellung der Gestirne glaubte man sein und der Staaten Schicksal 
enträtseln zu können. 
Hohen Ruhm genoß die damalige deutsche Kunst. Ein Mittelpunkt der Die Kunst. 
Künste wie ja auch alles geistigen Schaffens war Nürnberg. Treffliches Nürnberg, 
leistete hier Veit Stoß in der Holzschnitzerei und Adam Krafft als Stein- 
bildner; alle Bildhauer und Erzgießer übertraf Peter Bischer, der das Plastik. 
Sebaldusgrab in der gleichnamigen Kirche zu Nürnberg (Tas. XIII) und 
einige der Erzbilder am Grabmal Kaiser Max' zu Innsbruck herstellte (vgl. 
Taf. XVII). Unter Wahrung deutscher Eigenart, zumal in der Anbringung 
der Türme, Giebel und Erker und der Ausschmückungsweise der gotischen 
Bauart, sah auch die deutsche Baukunst eine „Renaissance" (vgl. die 
Abbildung des Pellerhofes in Nürnberg Taf. Xm). Zu den herrlichsten Die deutsche 
Bauten der deutschen Renaissance gehört das Heidelberger Schloß (Taf. Renaissance. 
XIV). — Unter den Malern gewannen einen glänzenden Namen Albrecht Malerei. 
Dürer (f 1528) zu Nürnberg, der außer Gemälden vor allem auch von 
deutscher Gemütstiefe durchdrungene Kupferstiche (vgl. Ritter, Tod und Teufel 
Taf. XVIII/XIX) und Holzschnitte, Holbein der Jüngere aus Augsburg, 
der das schönste, ebenfalls echt deutsche Madonnenbild der damaligen Zeit 
schuf (jetzt zu Darmstadt) (Taf. XX), außerdem vor allem zahlreiche Bild- 
nifse und Lukas Sunder (aus) Kran ach, der u. a. Luther und Friedrich 
den Weisen malte. 
Schenk u. Maigatter, Geschichte, n. Deutsche Gesch. bis 1648. 
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