Full text: Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 (Teil 2)

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Deutsche Geschichte im Mittelalter. 
Rückweg verlegen. Als nun die Burgunder geschlagen waren, sperrte er 
ihnen den Rückweg. Die Blüte des burgundischen Adels wurde erschlagen. 
Karl stürzte mit dem Pferde und kam um. Er war der letzte der 
burgundischen Herzöge. 
5. Die Begründung der habsburgischen Weltmacht. 
1438—1439 Albrecht II. 
1440—1493 Friedrich III. 
1493—1519 Maximilian I. 
§ 88. Übergang des deutschen Königtums an das Haus Habsburg. 
König Sigismund, der letzte der luxemburgischen Kaiser, hinterließ bei 
seinem Tode Böhmen mit seinen Nebenländern nnd Ungarn seinem 
Schwiegersohne Albrecht von Österreich. 
Albrecht II. (1438—1439) wurde zum deutschen Könige gewählt, 
und mit ihm beginnt die ununterbrochene Reihe deutscher Kaiser aus dem 
habsburgischen Hause (1438—1740). Als er schon nach einem Jahre 
starb, solgte ihm sein Vetter 
Friedrich III. (1440—1493), bisher Herzog von Steiermark und 
Kärnten; ein schwerfälliger, unentschlossener Mann, kam er nur selten 
ins Reich; ohne Ansehen in seinen Erblanden, blieb er auch ohne Macht 
im Reiche. Hier herrschte während seiner Regierungszeit die größte Ver- 
wirrung. 
Es entbrannte die heftigste Fehde zwischen dem Erzbischos von Cöln 
und der Stadt Soest in Westfalen, an der sich sast alle Fürsten und 
Städte von Nordwestdeutschland beteiligten; dann die erbitterte Nürn- 
berger Fehde des Markgrafen Albrecht Achilles gegen die freie 
Reichsstadt, der Sächsische Bruderkrieg zwischen den Ernestinern 
und Albertiuern und der unter furchtbaren Verwüstungen geführte 
Pfälzer Krieg. In Böhmen wurde Georg Podiebrad, in Ungarn 
Matthias Corvinns als König anerkannt. Christian I. von Dänemark 
nahm das Herzogtum Holstein; im zweiten Thorner Frieden mußte der 
Deutsche Orden das Weichselland an Polen abtreten. Matthias Corvinns 
dehnte seine Herrschast über Schlesien, Mähren und die Lausitz aus und 
vertrieb zuletzt Friedrich III. aus Wien. 
§ 89. Maximilian I. (1493—1519.) In dieser Zeit wählten die 
Fürsten Maximilian, den Sohn Friedrichs, zum römischen König, der 
nun wenigstens Wien zurückeroberte. Maximilian, lebhaft und von 
feurigem Geiste, von gesundem und kräftigem Körper, in den Waffen 
geübt, voll von kühnen Plänen, ein tüchtiger Heerführer, ist der eigent- 
liche Gründer der habsburgischen Weltmacht. 
Er vermählte sich mit Maria, der Tochter und Erbin Karls des 
Kühnen, und behauptete im Kriege gegen den König von Frankreich die 
Niederlande. Auch wurde er nach dem frühen Tode feiner Gemahlin 
von den Niederländern als Vormund seines Sohnes Philipp anerkannt.
	        
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