Full text: Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart (Teil 2)

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über die Preußen. Bei L) a st e nb e ck sckluaen die Franzosen die englische 
Armee. — Ein anderes sranzösisches Heer war unterdes in Sachsen ein- 
gedrungen, um auf Berlin zu marschieren. Friedrich besiegte es bei 
Roßbach am 5. November vollständig; hier zeichnete sich besonders 
Seidlitz mit seiner Reiterei aus. — Schnell marschierte nun Friedrich nach 
Schlesien, um es den Österreichern zu entreißen. Ihr Heer stand, wohl 
ausgeruht und 90000 Mann stark, in befestigter Schlachtordnung, deren 
Zentrum Leuthen war. Friedrichs Heer war nur 30000 Mann stark 
und hatte anstrengende Märsche hinter sich. Trotzdem griff er den Feind 
an und errang mit Hilfe der schrägen Schlachtordnung den glänzenden 
Sieg bei Leuthen am 5. Dezember 1757. Die Österreicher mußten 
aus Schlesien weichen; Friedrichs Länder waren vom Feinde frei. 
Jahr 1758. Bei Krefeld auf dem westlichen Kriegsschauplatz schlug 
Ferdinand von Praunschweig__die Franzosen. Dieser war zum Führer des 
Westheeres von Friedrich ernannt worden. — Von Osten brachen die Russen 
in die Mark ein und verwüsteten sie gräßlich. Friedrich traf sie bei 
Zorndorf (25. August) und vernichtete ihr Heer völlig. Es war die 
blutigste Schlacht des Krieges. Besonders Seidlitz hatte sich darin aus- 
gezeichnet. — Unterdes hatte ein österreichisches Heer unter Daun Sachsen 
zu erobern versucht, das von Prinz Heinrich, dem Bruder Friedrichs, be- 
setzt war. Da zog Friedrich heran, um Daun aus Sachsen zu vertreiben. 
Dieser hatte bei Hochkirch auf einem bewaldeten Höhenzuge eine befestigte 
Stellung inne. Friedrich bezog in und bei Hochkirch ein Lager, das durch 
seine Lage zur österreichischen Stellung höchst gefährlich war. Hier über- 
fiel ihn Daun in der Frühe des 14. Oktober und zwang ihn nach schweren 
Verlusten zum Rückzüge. Dieser wurde aber so meisterhaft ausgeführt, daß 
Friedrich in Verbindung mit Prinz Heinrich Daun zwang, Sachsen und 
Schlesien zu verlassen. 
Jahr 1759. Das Jahr begann glücklich, da Ferdinand bei Minden 
die Franzosen besiegte und sie über den Rhein jagte. — Aber sonst brachte 
es nur Unglücksfälle für Friedrich. Bei Kav sieaten die Russen über eine ;X 
kleine Preußenschar. Infolgedessen gelang es dem russischen Heere, sich mit 
einem österreichischen unter Laudon zu vereinigen. Bei Kunersdorf griff 
Friedrich das russische Heer an und warf es siegreich zurück. Er wollte 
es aber völlig vernichten und zwang seine matten Truppen zu einem noch- 
maligen Angriff. Da brachen die Österreicher unter Laudon hervor, fielen 
den Preußen in die Flanke und brachten ihnen eine völlige Niederlage bei. 
Friedrich selbst wäre beinahe gefangen worden. Er glaubte seinen Staat 
verloren; aber die Uneinigkeit der Feinde rettete ihn aus dieser gefährlichen
	        
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