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einen jährlichen Tribnt Thüringen unb Sachsen mit ihren Raubzügen
zu verschonen gelobten. Die gewonnene Frist benutzte Heinrich, um sich auf
einen entfcheibenben Kampf mit biefem toilben Volke vorzubereiten. Er
legte Burgen an unb versah sie mit Besatzungen, inbem er von ben Dienst¬
mannen auf feinen Gütern je ben neunten Mann in eine solche Burg
ziehen, bie anbern für beffen Verpflegung forgen ließ. Diese Burgen würben
zu Mittelpunkten eines lebhaften Hanbelsverkehrs unb wuchsen allmählich
Zu Stäbten heran, so Merseburg, Qneblinbnrg, Goslar. Dann aber galt
es, ein neues, kampfgeübtes Reiterheer zu bilben. Zwar bestauben noch
bie alten Bestimmungen über ben Heerbann, boch mit bem Niebergang bes
Stanbes ber freien Leute waren auch bie alten Orbnungen hinfällig ge¬
worben. Der Bauer verstaub es nicht mehr, bie Waffen zu führen, unb
die Vasallen unb Dienstmannen, mit benen bie Großen in ben letzten
Jahren ihre Kriege geführt hatten, waren wohl in kleinen Fehben geübt,
nicht aber in bem Kampf in Massen unb auf freiem Felbe. Doch alles
gelang ber Einsicht bes Königs unb feiner rastlosen Thätigkeit, balb hatte
er ein trefflich gerüstetes unb geübtes Reiterheer um sich geschart.
Der Kampf gegen die Wendens Nun wanbte sich Heinrich gegen
bie benachbarten ©laben (Wenben), bie sortwährenb bie Ostgrenze be¬
unruhigten. Die Hebeller besiegte er 928 unb zerstörte ihre Hauptfeste
Brennabor, auf beren Trümmern sich bie Stabt Branbenburg erhob. Auch
bezwang er bie Daleminzier, einen Zweig ber Sorben an ber Mittelelbe,
unb sicherte ben Lauf ber Saale burch eine Reihe bon Burgen, wie Saal-
selb, Rubolftabt, bie Leuchtenburg, Dornburg, Naumburg. Währenb er 929
ben Tfchechenherzog Wenzel zur Huldigung nötigte, siegten bie Grafen
Bernharb unb Thietmar bei Lenzen a. b. Elbe (in ber Nähe ber Habel«
münbung) über bie Rebarier.
Ein Plünderungszug der Ungarn. Balb rückte nun bie Zeit heran,
wo sich ber König zum Kampfe gegen bie Ungarn wappnen mußte. Wie
diese es in ben Jahren ber Waffenruhe für Sachsen unb Thüringen in
anderen beutschen Lauben, in Bayern, Schwaben unb Lothringen trieben,
schtlbert uns ein Mönch bes Klosters St. Gallen, bem bie Ungarn auch
ihren gefürchteten Besuch abstatteten.*
Heinrichs Sieg über die Ungarn. Nachdem bie Waffenruhe mit
den Ungarn abgelaufen war, unb biefe neuen Tribut forberten, hersagte
ihnen Heinrich solchen. Da brachen bte Ungarn im Jahre 933 mit zwei
Heerhaufen in Thüringen unb Sachsen ein, aber Heinrich brachte ihnen
933 eine hoppelte Nieberlage bei, bie entschiebenste bei Riabe (Rietheburg an
ber Unstrut).