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zwangen ein zweites Treffen und andere Batterien zur Flucht, sahen sich
aber dann von überlegener französischer Kavallerie umringt. Jetzt begann
ein furchtbarer Einzelkampf, die Hälfte der preußischen Reiter sank von
den Pferden, die übrigen sprengten durch die vorhin überrittenen Artillerie-
und Jnsanterietreffen wieder hindurch. Sie hatten ihre Aufgabe gelöst, die
Franzosen standen von den weiteren Angriffen auf die Division Budden-
brock ab.1) Endlich um 4 Uhr nachmittags kam Voigts-Rhetz mit dem
10. Korps dem bedrängten linken Flügel zu Hülse, und auch der Prinz
Friedrich Karl traf auf dem Schlachtfelde ein. Hinter Mars la Tour
hatten die Franzosen die Anhöhen besetzt und empfingen das 10. Korps
(Hannoveraner), dem 6 Schwadronen Garde-Dragoner beigegeben waren,
mit verheerendem Feuer. Sogleich stürzten sich aber die Garde-Dragoner
in die "französischen Reihen, durchbrachen sie und eilten unter furchtbaren
Verlusten wieder zurück. Um 7 Uhr abends erhob sich ein gewaltiger
Reiterkampf, mehr als 5000 Reiter kämpften im blutigen Handgemenge.
Um 9 Uhr waren aber nach heißem Ringen die Franzosen aus Metz
zurückgeworfen.
Westlich von dieser Stadt, auf dem Plateau von Gravelotte, nahm
nun Bazaine eine für ihn äußerst günstige und durch sorgfältige Ver-
schanzungen gedeckte Stellung ein, um die eiserne Umklammerung des Feindes,
der ihn immer enger umschloß, zu durchbrechen. Hier griffen unter König
Wilhelms persönlicher Führung, der bei Rezonville seine Stellung
hatte, etwa 250000 Deutsche am 18. August die verzweifelt kämpfendenig^ug.
Franzosen (etwa 200000) an. Es galt, den rechten französischen Flügel
zu umklammern und dadurch die Franzosen aus ihrer befestigten Stellung
herauszudrängen. Diese schwere Aufgabe fiel der preußischen Garde und
dem 12. (sächsischen) Armeekorps zu. Beide Truppenteile waren aber noch
mehrere Stunden vom Schlachtfelde entfernt. Seit 12 Uhr hatten die
Deutschen mit den Franzosen gerungen, die Stellungen der Franzosen er-
schienen uneinnehmbar. Da rückte um 4 Uhr die Garde mit den Sachsen
heran. Das Dorf Marie aux Chönes wurde erstürmt; dann ging die
Garde weiter auf das stark befestigte St. Privat, den Schlüssel der
feindlichen Stellung. Der Feind unterhielt aber von seiner sicheren Stel-
lnng hinter Häusern, Mauern und Gräben ein so furchtbares und nieder-
schmetterndes Feuer, daß die Garde langsam zurückwich und den Sturm
aufgab. Mit Sehnsucht wandten sich aller Blicke nach Norden, woher
man die Sachsen, die den rechten Flügel der Franzosen im Norden bei
Der Todesritt der Brigade Bredow in der Schlacht bei Vionville. 16. Aug. 1870.