Full text: Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Bd. 4)

Karl der Große. 
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AlH er bald darauf die Sachsen zu einem Kriege gegen die benach-- 
barten Sorben aufbot, überfielen sie, wiederum durch Widukind auf- 
gereizt, am Süntel ein fränkisches Heer und richteten ein großes Blutbad 
an. Darüber empört, ließ Karl 4500(?) von ihnen zu Verden (spr. Fehrden) 
an der Aller hinrichten (782). Diese grausame Strenge reizte alle Sachsen 
zur Empörung. Bei Detmold und an der Hanse siegte Karl im offenen 
Felde (783), und indem er mit großer Heeresmacht weit und breit das 
Land verheeren ließ, brach er die Widerstandskraft der Sachsen. Auch 
Widukind verließ seinen Zufluchtsort jenseits der Elbe und ließ sich taufen. 
Nach langer Waffenruhe brach der Krieg von neuem aus. als Karl 
den sächsischen Heerbann gegen die Avaren ausbot (793). Der Krieg 
wurde durch fast alljährlich erneuerte Feldzüge und durch häufige Ver- 
heerung weiter Landstrecken völlig beendet. Viele sächsische Gaugemeinden, 
besonders aus dem Stamme der Transalbinger, verpflanzte Karl in das 
Innere des fränkischen Reiches. 
Zugleich mit der Unterwerfung nahm Karl auf die Be- 
kehrung der heidnischen Sachsen Bedacht. Strenge Verord- 
nungen wurden zu diesem Zwecke erlassen und zur Befestigung 
des Christentums (8) Bistümer im Lande der Sachsen gegründet. 
2. Die Eroberung des Reiches der Langobarden (773—774). 
Karl und sein Bruder Karlmann waren mit Töchtern des Lango- 
bardenkönigs Desiderius vermählt. Aber Karl verstieß seine 
Gemahlin, und um dieselbe Zeit kehrte auch Karlmanns Witwe, 
begleitet von ihren Kindern, an den Hof ihres Vaters zurück. 
Dieser ergriff in seinem Grimme über Karl entschlossen die 
Partei seiner Enkel, der Söhne Karlmanns, und forderte den 
Papst Hadrian auf, sie zu Königen zu salben. Der Papst aber 
weigerte sich, und als Desiderius Rom bedrohte, bat er den 
Frankenkönig um Hilfe. 
Karl zog eilends nach Italien und schloß Desiderius in seiner 
Residenzstadt Pavia ein. Während der Belagerung begab er 
sich selbst nach Rom, bestätigte die Pippinsche Schenkung und 
wurde zum römischen Patricius ernannt. Desiderius wurde 
bald darauf zur Ubergabe gezwungen und in ein fränkisches 
Kloster geschickt (774); Karl vereinigte das langobardische Reich 
mit dem fränkischen Reiche und nannte sich fortan König der 
Franken und Langobarden, aber er ließ in Italien das Recht 
und die Verfassung des Langobardenreiches fortbestehen (Per- 
sonalunion). 
3. Der Krieg gegen die Araber in Spanien (778). Auf dem
	        
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