Der Anfang der Kreuzzüge,
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derer, welche nichts zu verlieren hatten, liefe sich durch bloße Ver-
änderungslust zu einem Zuge in die roeite Ferne verleiten.
Schon Papst Gregor VII. hatte eine Heerfahrt nach dem
Orient zum Schutze des bedrohten Konstantinopel anregen roollen,
konnte aber durch den Kampf mit Heinrich IV. seinen Plan nicht
verwirklichen. Papst Urban II. nahm den Gedanken wieder
auf und brachte ihn zur Ausführung.
Die nächste Veranlassung zu einem Kreuzzuge war neben
der schmachvollen Behandlung der Pilger in Jerusalem das be-
drohliche Vorrücken der Seldschuken in Kleinasien, das sie
fast ganz in ihre Gewalt brachten. Ein wallfahrender Einsiedler,
Peter aus Amiens (in der Picardie), predigte mit Erlaubnis
Urbans II. den Krieg wider die Ungläubigen. Vor allem aber
bot der tatkräftige Papst selbst seinen ganzen Einfluß für das
Unternehmen auf. In einer großen Kirchenversammlung zu
Piacenza (1095) führte er Gesandte des griechischen Kaisers
Alerius vor, welche die Christenheit um Beistand gegen die seld-
schukischen Türken anflehten, und begeisterte die Versammlung
zu dem Versprechen, für die Sache Gottes das Schwert zu ziehen.
Noch zahlreicher besucht war die Kirchenversammlung zu Cler-
mont (in der Auvergne, 1095). Während Urban hier vor einer
unabsehbaren Volksmenge die Leiden der morgenländischen
Christenheit schilderte, unterbrach ihn plötzlich der begeisterte
Zuruf: Gott will es. Diesen Ausruf wählte der Papst zum Lo-
sungsworte im heiligen Kriege, und viele der Anwesenden hefteten
ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter. Daher erhielten die
Teilnehmer am Kriege den Namen Kreuzfahrer. Allerorts in
Frankreich und Italien, weniger in dem durch den Kirchenstreit
heimgesuchten Deutschland wurde nun unter ungeheurem Er-
folge das Kreuz gepredigt. Um die Begeisterung noch mehr zu
heben, verhieß die Kirche den Kreuzfahrern besondere geistliche
Gnaden und sprach über alle, welche dem Unternehmen hindernd
in den Weg treten würden, den Bann aus. Die Züge selbst
nahmen den Charakter eines heiligen Krieges, eines Kampfes
der christlichen Welt gegen die mohammedanische an.
Zuerst machten sich mehrere ungeordnete Haufen, besonders aus Frank-
reich und Lothringen, auf den Weg. Rotten niedrigsten Gesindels richteten
ihre Kriegswut zunächst gegen die reichen Juden am Mittelrhein. Bei