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Industrie ein durch seine Messing- und Maschinenwerkstätten, Fabriken 
für Gasapparate, für optische, physikalische und musikalische Jnstru- 
mente, für Pianoforte, für Fischbein, durch seine Baumwoll- und 
Kammgarn-Spinnereien, Kattun- und Wolldruckereien, Tabak-, Papier- 
und chemische Fabriken, durch eine große Anzahl von Buchhandlungen 
und Buchdruckereien, sowie endlich durch die königliche Geschützgießerei. 
Von anderen bedeutenden Industriestädten Bayerns nennen wir 
nächst der Hauptstadt München, welche namentlich durch ihre Fabriken 
mechanischer und optischer Werkzeuge berühmt ist: Fürth, Erlangen, 
Regensburg, Würzburg, Schwabach, Bayreuth, Ansbach, 
Bamberg u. a. Über ganz Bayern verbreitet ist die Bier-Jndnstrie, 
so daß auf je eintausend Menschen in Bayern mindestens eine Bier- 
branerei kommt. 
Als der altbayrische Nationalfluß gilt die Isar, welche von den 
Alpen her mitten durch die bayrische Hochfläche der Donau zuströmt. 
An ihrem Ufer sollen bereits im 6. oder 7. Jahrhundert Mönche die 
ersten Ansiedelungen gegründet haben in derselben Gegend, wo heute 
die Hauptstadt Bayerns liegt. Der Name „München" (Monachium) 
weist noch auf diesen mönchischen Ursprung zurück, ebenso das im 
13. Jahrhundert vorkommende Stadtwappen: eine Mönchsgestalt mit 
einem Buche im erhobenen Arme. Das Volk sieht den Mönch für ein 
Kind an, welches ein Bierseidel im Arme schwingt, und ergötzt sich 
über das „Münchener Kindel". 
Als der eigentliche Begründer von München ist Herzog Heinrich 
der Löwe anzusehen, nicht weil er die alte mönchische Ansiedelung mit 
Manent, Wällen und Graben umzog, sondern weil er die Zufuhren 
aus den Salzstätten von Reichenhall, den ältesten in Deutschland, über 
München zu leiten wußte und somit diesem Orte den Salzhandel sowie 
die Zollerträge verschaffte, welche bis dahin dem benachbarten Bischof 
von Freising zugeflossen waren. Heinrich der Löwe ließ die Brücke 
bei Freising zerstören und in München eine neue Brücke über die Isar 
bauen und ebendaselbst eine Salzniederlage, eine Zollstätte und später 
eine Münzstätte anlegen (1158). Auch seine eigene Residenz nahm 
Heinrich der Löwe meistens zu München. Die Wittelsbacher Fürsten 
folgten dann seinem Beispiele. Insbesondere vergalt Herzog Ludwig II., 
der spätere deutsche Kaiser, den Münchenern die treuen Dienste, welche 
sie ihm in der Mühldorser Schlacht*) gegen seine Feinde geleistet hatten, 
*) Vergl. Seite 16.
	        
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