— 24 -
Bündnisses war der Statthalter der Republik Holland, Wilhelm III.
von Oranien; dieser wurde in demselben Jahre an Stelle des
von den Engländern vertriebenen Königs Jakob II. (aus dem
Hause Stuart) zum Könige von Großbritannien erhoben.
Seitdem dauerte mehr als ein Jahrhundert hindurch die Feind-
schast zwischen England und Frankreich, bis England die
unbestrittene Seeherrschaft gewonnen hatte.
Einer so starken Verbindung gegenüber konnte Ludwig XIV.
die eroberten deutschen Rheinlande nicht behaupten; aus dem
Rückzüge ließ aber der Kriegsminister Louvois die Pfalz und
benachbarte Gebiete aufs furchtbarste verwüsten. Das schöne
kurfürstliche Schloß zu Heidelberg wurde zerstört, die Städte
Mannheim, Speier und Worms mit ihren prächtigen Domen und
zahllose kleine Städte und Dörfer sielen der Mordbrennerei zum
Opfer, selbst die Kaisergräber im Dome zu Speier wurden entweiht.
Die festen Plätze, welche die Franzosen noch besetzt hielten, wurden
von den Verbündeten, darunter Bonn von dem branden-
burgischen Kurfürsten, erobert.
Ludwigs Versuch, den entthronten Jakob II. zurückzuführen,
wurde durch eine Niederlage des französischen Heeres in Irland
vereitelt, und auch zur See war Wilhelm III. siegreich. Aber zu
Lande siegten die Franzosen in den Niederlanden in mehreren
Schlachten. Zuletzt nahm der Krieg einen schleppenden Gang,
und alle Parteien wünschten den Frieden, um neue Kräfte für den
Krieg zu sammeln, der wegen der spanischen Monarchie drohte.
Durch den Frieden zu Rijswijk (spr. Reisweik, ein Dorf beim
Haag, 1697) wurden Ludwig XIV. die im Elsaß reunierten Orte
nebst Straßburg endgültig überlassen.
b) Ende des Türkenkrieges Leopolds I.
Der Kaiser konnte nun den Türkenkrieg, der seit 1683 noch
andauerte, wieder mit Kraft aufnehmen. Dieser war seit dem
Beginn des dritten Raubkrieges unter der Führung des Mark-
grafen Ludwig von Baden nicht ohne Erfolg, aber meistens mit
unzulänglichen Mitteln geführt worden. Jetzt erhielt der Prinz
Eugen von Savohen den Oberbefehl.
Prinz Eugen stammte aus einer Seitenlinie des Herzogshauses
von Savohen, die in Frankreich lebte. Die geistliche Laufbahn,
für die ihn seine Mutter bestimmen wollte, sagte ihm nicht zu,