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und noch einen bedeutenden Staatsschatz (10 Million Taler) seinem
Nachfolger zu hinterlassen.
2. Sorge für die tiofösmoltffafiri;. Dabei kargte der König nicht, § 23.
wenn es galt, die wirtschaftliche Wohlfahrt zu heben. Besonders
eifrig wurde die Landwirtschaft gefördert. Auf Urbarmachung
wüster und sumpfiger Landstrecken (z. B. des havelländisches Luches
d. h. Sumpfes, Bruches) wurden große Summen verwendet. Viele
Dörfer und kleine Städte, die sich von den Drangsalen des Dreißig-
jährigen Krieges noch nicht erholt hatten, wurden wieder aus¬
gebaut. Auch in Berlin regte der König die Bautätigkeit, bis-
weilen mit gewaltsamen Mitteln, an, so daß die Hauptstadt bei
seinem Tode schon 100000 Einwohner zählte. Ferner suchte er
sein Land auch durch sremde Ansiedler, denen allerhand Ver-
günstigungen (Steuerfreiheit u. a.) gewährt wurden, zu bevölkern.
Als der Erzbifchof von Salzburg von dem immer noch zu Recht
bestehenden, aber wenig mehr beachteten Grundsatze „cuius regio,
eius religio" (s. Bd. I, S. 118) Gebrauch machte und seine bedrückten
protestantischen Untertanen die Heimat verlassen mußten, nahm der
König die flüchtigen Salzburger bereitwillig in fein Land auf.
Er siedelte sie meistens in Ostpreußen an, dessen Bevölkerung durch
eine Pest gelichtet worden war.
Auch für die Hebung der Gewerbtätigkeit war Friedrich
Wilhelm I. besorgt. Er vermehrte noch die Sperrmaßregeln, die
schon der Große Kursürst zum Schutze des inländischen Gewerbes
angewendet hatte. Besonders hob sich die Wollindustrie, da der
König die Ausfuhr von Schafwolle verbot und anderseits auch die
Einfuhr fertiger Wollwaren und Baumwollenzeugs untersagte.
Er bestimmte, das Heer solle seine Bekleidungs- und Ausrüstungs-
gegenstände aus preußischen Fabriken beziehen, und brachte es
zuwege, daß dies in der Tat möglich wurde.
Für die Künste und Wissenschaften hatte der König kein
Interesse. Den Gelehrten zeigte Friedrich Wilhelm oft große
Mißachtung. Dagegen hat er sich um die Volksschulbildung,
deren unmittelbarer Nutzen einleuchtete, so großes Verdienst er-
worben, daß man ihn den Vater des preußischen Volksschulwesens
genannt hat. Rastlos, wenn auch nicht immer erfolgreich, war er
bemüht, allenthalben einen regelmäßigen Schulunterricht einzuführen
urtd die Eltern anzuhalten, ihre Kinder zur Schule zu schicken.