Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

§ 25. Pompejus und Cäsar. 107 
40 Millionen Mark. Er nannte nur den reich, der aus seinen Zinsen 
ein Kriegsheer unterhalten konnte. 
Beide Männer strebten nach Kriegsruhm. Pompejus dämpfte in Sturz der 
langwierigen Kämpfen einen Aufstand in Spanien; Krassus zog gegen ®ena£ieeg"toaft' 
die Sklaven aus, die sich, etroa 70000 Mann stark, zum Freiheitskampfe 
erhoben; in mörderischer Schlacht warf er sie zu Boden, nachdem sie zwei 
Heere zurückgeschlagen und das Land aufs entsetzlichste verheert hatten. 
Die siegreichen Feldherren errangen nun mit Hilfe der Volkspartei das 
Konsulat (70), Zum Danke dafür hoben sie die meisten Einrichtungen 
Sullas auf und stellten die Gracchische Verfassung wieder her. 
Der Gunst des Volkes verdankte Pompejus den Oberbefehl in neuen 
Kriegszügen. Diesmal zog er nach Osten. Dort hatten die Seeräuber, 
deren Schiffe fast das ganze Mittelmeer beherrschten, ihre Schlupfwinkel. 
Sie raubten besonders Menschen und trieben von der Insel Delos aus 
einen schwunghaften Sklavenhandel; gern auch nahmen sie die Kornschiffe 
weg, die von Ägypten nach Italien fuhren. Pompejus trieb sie zu Paaren 
und vernichtete ihre Flotte in einer Seeschlacht (67). 
Darauf übernahm er die Führung der Armee, die seit 74 gegen 
Mithridates kämpfte. Dieser hatte sich im Bunde mit dem mächtigen Ar- 
memen, dessen Gebiet jetzt bis an die Grenze Ägyptens reichte, zum dritten- 
mal wider Rom erhoben. Unbotmäßigkeit im römischen Heere hatte ihn 
bisher trotz der erlittenen Niederlagen vor dem Verderben bewahrt. Er ward 
von Pompejus geschlagen und ließ sich später, von allen verlassen, durch 
einen Offizier den Tod geben; sein Land ward römische Provinz (63). 
Inzwischen hatte der Sieger auch Syrien besetzt und wandte sich dann 
nach Judäa. Hier war ein Aufstand gegen die Herrschaft der Pharisäer 
ausgebrochen; zwei Brüder aus dem Geschlechte der Makkabaer standen an 
der Spitze der feindlichen Parteien. Pompejus verhalf den Pharisäern 
wieder zu ihrem alten Einflüsse; drei Monate lang belagerte er den 
Tempel, in dem sich deren Gegner tapfer verteidigten. Endlich nahm er 
ihn mit stürmender Hand; er schonte aber das Heiligtum. Judäa machte 
er zu einem Bestandteil der Provinz Syrien (63). Nun war Asien bis 
zum Euphrat, bis zu den Grenzen Arabiens und Ägyptens römisch. In 
dem unterworfenen Lande schuf Pompejus gute Ordnung; er ließ zahlreiche 
neue Städte gründen, zerstörte oder herabgeföttrntene wiederherstellen. Von 
diesen „Pompejusstädten" aus verbreitete sich römische Gesittung über die 
morgenländische Welt. 
Als der Bezwinger Asiens nach Italien zurückkehrte, entließ er in Feindschaft 
der Hoffnung, daß man ihm die oberste Stellung im Staate gleichsam zwischen 
als Ehrengabe gewähren werde, seine Legionen. Rom hatte eben eine dem^Sen""5 
schwere Erschütterung überstanden. Katilina, ein verkommener Adliger, 
hatte eine gefährliche Verschwörung angestiftet; aber der Wachsamkeit des 
Konsuls Markus Tullius Cicero, des größten Redners Roms, war
	        
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